Andalusien heiter beschwingt leicht Lebensfreude
Wir kamen in Torremolinos an der Costa Del Sol an mit über 20 Grad, einem lauen, milden Lüftchen u. strahlendem Sonnenschein. Einige Erwachsene u. Kinder, badeten schon im Meer. Das Wandern entlang des breiten, schönen Sandstrandes tat uns gut. Zusammen staunten wir über die vielen, unterschiedlichsten Palmen u. die vielen, smaragd-grünen Kakadus, die laut kreischend in großen Gruppen hin- u. herflogen. Palmen u. Kakadus sollten wir noch ganz oft sehen.
Die Andalusien Busrundreise startete am nächsten Tag. Zuerst ging es nach Ronda, hoch auf gewaltigen u. bizarren Felsen erbaut. Von dort aus gibt es einen herrlich weiten Blick in die freie Landschaft zu genießen, der Herz u. Seele weit, frei u. froh macht. In Ronda hat es uns super gut gefallen.
Danach weiter nach Gibraltar, was ebenfalls sehr interessant war. Gegen Abend waren wir in Jerez, einem sehr gemütlichen, nicht so großen Ort. Das dortige Hotel, Jerez Park, hat uns von allen Hotels während der Rundfahrt am besten gefallen. Die königlich- andalusische Reitschule in Jerez zeigte uns am nächsten Tag wundervolle Aufführungen mit Karthäuser-Pferden. Die Pferde „tanzten“ richtig zur Musik u. vollführten einzigartige Kunststücke. Weiter ging es nach Cadiz am Atlantik, eine alte Seeräuberstadt, auch der berühmte Sir Francis Drake aus England war mit seinen Männern einst dort. Diese Seeräuberatmosphäre war immer noch spürbar, da lag so etwas Spannendes, Knisterndes, Abenteuerliches in der Luft.
Dann folgten 2 Tage Sevilla, einmal mit einer Nachtführung, die nicht Bestandteil unseres Reiseprogramms war, sondern, die wir extra buchten, was traumhaft schön war, wie in einer anderen Welt. Altstadt, Kathedrale u. spanischer Platz erstrahlten mild im Lichterglanz alter Laternen, die überall entzündet waren. Das Licht war so sanft u. sehr warm. Das erlebten wir wie ein Wunder u. wie einen Eintritt in eine ganz andere Welt. Die Atmosphäre war so wohltuend u. erbaulich. Diese Nachtführung möchten wir allen, die die Andalusiengrundreise noch buchen werden unbedingt ans Herz legen. Sevilla durften wir aber auch bei Tag erkundigen, eine herrliche, stolze Stadt mit einer langen Geschichte, wie eigentlich alle Städte Andalusiens, die wir sahen u. immer spielten die Mauren dabei eine nicht unbedeutende Rolle. Sie haben die Kultur Andalusiens auf einzigartig schöne Weise mitgeprägt.
Auch Granada hat uns sehr gut gefallen. Wir hatten nicht gedacht, dass die Alhambra so groß ist. Sie ist wie eine Stadt in der Stadt. Der Sultan lebte dort mit seinem Harem, mit seinem gesamten Hofstaat – das waren gut 3000 Leute.
Auch Cordoba war sehr, sehr schön. Die Mezquita, erbaut im 7. Jhd. hat uns sehr beeindruckt. Einst war sie eine gewaltige Moschee, aus deren Mitte der spanische Herrscher Ferdinand III im 12. Jhd. über 80 Säulen herausreißen u. das Innere zu einer Kathedrale umbauen lies. Die Ursprungsmoschee war aber überall noch spürbar u. verströmte Freiheit u. Weite, vor allem auch durch das Lichtweiss aller Wände u. Säulen. Die Kathedrale mit ihrem Chorgestühl aus schwarz-braunem Ebenholz war darin für uns ein zu starker Gegensatz.
Die Altstädte von Granada, Sevilla u. Cordoba sind ganz arabisch. In wunderschönen hellen, leuchtenden Farben sind die Häuser gestaltet. Überall finden sich viele verschiedenartige Blumen, mit denen alles geschmückt ist u. wunderbare Gärten, so dass wir meinten, wir seien in einem Märchen aus 1001 Nacht – einmalig.
Wunderschön waren auch die vielen, bunten Fliessen an Häusern u. Bänken mit ihren orientalischen Reliefs u. Ornamenten u. die Alcazare der orient. Herrscher. Staunen, staunen, staunen…
Die Kathedralen waren alle so groß, dass unser Speyerer Dom einige Male hineingehen würde. Die Frömmigkeit der Spanier ist sehr tiefgehend, vor allem auch die Marienverehrung. Es gab in allen Kathedralen u. Kirchen, die wir anschauten, jeweils mehrere Marienstatuen in Menschengröße. Die Menschen spenden Geld, um kostbare Stoffe zu kaufen. Frauen nähen daraus prächtige herrschaftliche Gewänder aus Samt, Seide und Brokat u. kleiden die Marienstatuen damit ein. Als wir die erste Marienfigur sah, dachten wir, Maria steht jetzt leibhaftig vor uns. In der Kathedrale in Ronda war für uns die schönste Marienfigur in einem himmelblauen Gewand mit vielen, silbrigen Verzierungen u. einer silbrigen Strahlenkrone auf dem Haupt.
Ein absolutes Highlight war für uns der Besuch des weißen Dorfes Frigiliana auf dem Weg nach Malaga, das sein orient. Erbe sehr pflegt. Dort fühlten wir uns so wohl, dass wir sofort Urlaub dort gemacht hätten, wenn das möglich gewesen wäre.
Malaga selbst war auch interessant, hatte für uns aber bei Weitem nicht die Atmosphäre wie die vorher genannten Orte.
Die Spanier selbst erlebten wir als sehr lebenslustig, temperamentvoll u. feurig, die Energie von Andalusien als sehr heiter, beschwingt, leicht, Lebensfreude pur.
Erwähnen möchten wir vor allem noch unsere Reiseleiterin Rosa, die uns mit ihrem profunden Wissen und ihrem goldigen Akzent sicher auf unserer Reise geführt und begleitet hat. Wir können nur sagen, eine bessere Reiseführerin können wir uns für Andalusien nicht vorstellen. Rosa war so impulsiv, feurig und leidenschaftlich und hat mit ihrer großen Lebensfreude die ganze Reisegruppe angesteckt. Sie konnte so lebendig erzählen, ob dies nun um das Andalusien der heutigen Zeit ging oder um das Andalusien früherer Jahrhunderte. Wir waren immer mitten in ihren Schilderungen, Geschichte wurde durch sie lebendig erfahrbar. Auch unser Fahrer Antonio hat uns mit einer überaus beeindruckenden Beherrschung seines Busses sicher auch durch die engsten Haarnadelkurven im Gebirge oder durch die schmalsten Gassen in den Städten kutschiert.
Wir können die Reise nur empfehlen, was wir im Verwandten- und Freundeskreis auch schon ausgiebig getan haben.
Silvia und Stefan K. Neustadt an der Weinstraße
Dieser Spanien-Reisebericht wurde in der Vergangenheit von unseren zufriedenen Spanien-Urlaubern für Sie geschrieben und noch nicht veröffentlicht. Den Grund, warum wir Ihnen hier einen „alten“ Reisebericht online gestellt haben finden Sie bei den Reiseberichten im März 2020. Seit März 2020 ist das Corona-Virus aktiv. Ihnen wünschen wir dabei gute spanische Gefühle und angenehmes Fernweh.