Antequera alt und schön, El Torcal bizarre Felsenwelt und Malaga die Hafenstadt

Vor dem Bäcker war heute, Jalousien hochziehen und feststellen, es regnet. Das kann nicht sein, denn ich habe Costa del Sol gebucht, also wo ist die Sonne. Egal, für heute ist die Städte-Tour Antequera mit dem Naturpark, der Felsenwelt El Torcal und anschließend Malaga geplant. Nun raus aus dem Bett und ab zum Bäcker, weil ja lecker. Da heute Sonntag ist und gestern Boxen war, bin ich heute etwas später dran.

Nach dem guten Frühstück fahre ich direkt auf die Autobahn in Richtung Malaga. Wie in meinem Routenplan meines Lieblingsveranstalters beschrieben, folge ich kurz vor Malaga der Ausschilderung in Richtung Antequera. Dort werde ich die Tour beginnen. In meiner Routenbeschreibung steht etwas über die frühzeitlichen Dolmen in Antequera. Die fahre ich als erstes an. Was die Menschen schon so ganz damals alles vollbracht haben ist für mich immer wieder beeindruckend. Besonders sehenswert ist das Info-Zentrum, in dem ich im Video mir auf Deutsch ansehen kann, wie diese Dolem gebaut wurden und was sie für die damalige Menschheit für eine Bedeutung hatten. Hier und jetzt stelle ich wieder fest: reisen bildet. Nach dieser kulturgeschichtlichen Weiterbildung fahre ich direkt nach Antequera. Parkplatz, wie im Tourplan beschrieben schnell gefunden und hinauf zur Burg. Bei dem Aufstieg zu Fuß habe ich meine ersten Brötchen bereits verdaut. Die Burg ist mit den Außenmauern zu Teil noch erhalten und zwei Wehrtürme wurden sehr gut rekonstruiert. Was mich bei den Dolmen und auch hier in der Burg gewundert hat, nirgends durfte ich Eintritt bezahlen. Beide mal wurde ich nur nach meiner Nationalität befragt, was genau in eine Liste eingetragen wurde. Dann bekam ich eine Eintrittskarte und eine Info. Die war allerdings nur in Spanisch und in Englisch.

Unterhalb der Burg habe ich dann die große Kirche besichtig. Bänke waren keine drin, dafür aber in den Nischen der Seitenschiffe beeindruckende Bilder und Figuren. Wieder zurück am Tageslicht hat der Regen aufgehört und die Wolken werden langsam heller. Ist auch recht warm. Ich denke, gefühlt sind es ca. 20 Grad. Abstieg und durch Antequera bummeln. Viele alte Häuser und keine Touristen. Jedenfalls sehe ich keine. Nachdem ich den Ort erkundet habe ist es Zeit, dass ich mal wieder was esse. Direkt an einem großen Platz mit einem Reiterstandbild finde ich ein kleines Restaurant. Die Karte ist auf Spanisch. Ich reime mir was zusammen und bekomme spanisches gegrilltes Schwein mit Pommes. Ist nicht so ganz meine Geschmacksrichtung, aber ich esse es, weil ich nun mittlerweile richtig Hunger habe.

Indianer bei AntequeraAnschließend fahre ich weiter in den Naturpark von Antequera, nach El Torcal. Kurz nachdem ich Antequera verlassen habe türmen sich die ersten Berge auf. ein wenig später sehe ich an einer kleinen abzweigenden Strasse das Hinweisschild nach El Torcal. Nun geht es richtig aufwärts mit mir und meinem Mietwagen. Der kleine Ford Fiesta muss sich richtig mühen und wir kommen gut nach oben. Jetzt sehe ich die unglaublichen Felsformationen. Es sieht unwirklich aus. Einige Bereich wie eine Mondlandschaft mit vielen kleinen Felsen. Dann kommen die großen Felsberge. Hier türmen sich Felsen der unterschiedlichsten Form und Größe übereinander. Viele haben tiefe Rillen, die oftmals wie Muster so gleichförmig nebeneinander die Felsen zieren. Egal was ich dazu schreibe, es ist eigentlich unbeschreiblich. Am ende dieser Strasse ist ein großer Parkplatz. von hier aus führt mich ein Weg zu einem Aussichtspunkt, von dem aus ich noch mal einen guten Überblick habe.

Es gibt auf ausgeschilderte Wanderwege. Da das Wetter trocken ist, beschließe ich einem dieser Wege zu folgen. Beim Durchlaufen dieser Felsenformationen wirkt das Ganze noch intensiver, als im Vorbeifahren mit dem Auto.  Zurück schickt mich mein Routenplan über eine Landstrasse in Richtung Malaga. Hier sieht die Welt der Berge ganz anders aus, als in der Alpujarras und in der Axarquia. Die Berge sind zwar auch immer wieder  mit Olivenbäumen und sonstigen blühenden Obstbäumen bewachsen, aber es gibt auch frei Flächen die offensichtlich Landwirtschaftsflächen sind. Diese freien Flächen sind fast alle mit einem grünen Teppich überzogen. Das Grün variiert in vielen unterschiedlichen Schattierungen. So wie hier stelle ich mir das Allgäu im Frühjahr vor. Es ist eine wunderschöne Strecke, an der ich immer wieder anhalte und die Umgebung genieße. Auf halber Strecke sehe ich ein Restaurant und kehre für ein Wasser und einen Espresso kurz ein. Die Rechnung von 1 Euro und 60 Cent war dafür recht gering und der Espresso was heiß und lecker.

Weiter in Richtung Malaga. Da der Tag nun durch mein vieles Bummel in Antequera und der Wanderung in El Torcal schon fast wieder dem Ende entgegen geht, entschließe ich mich die Fahrt nach Malaga auf einen anderen Tag zu verschieben. Meine Routenplan biete mir zum Glück ja auch diese Auswahlmöglichkeit. Bei der Abfahrt kurz von Malaga in Richtung Torrox Costa reist die Wolkendecke auf und die Sonne schein mit entgegen. Also doch Costa del Sol.