Haben die individuelle Andalusienrundreise sehr genossen

Sehr geehrte Frau Ehlers,

gerade eben zurückgekehrt möchte ich von den noch frischen Eindrücken unserer individuellen Andalusienrundreise als Paar berichten.

Insgesamt kann ich sagen, daß wir die Mietwagenreise sehr genossen haben und sehr viel gesehen haben, was an unserem kulturellen Interesse liegt: wir sind halt beide sehr aktiv, haben schon vieles gesehen und haben uns die Bonbons herausgesucht;-).

Ich hatte die Übernachtungsorte gerade so gewählt, daß wir erst mehr Kultur, hinterher mehr Strand und Meer zum Entspannen hatten, weil die Temperaturen rasch anstiegen gegen Urlaubsende. Gleichwohl habe ich verglichen zwischen den Eindrücken meines letzten Aufenthaltes vor 3-4 Jahren und heute. Es war diesmal an Touristen und Betrieb in den Hotels viel mehr los, insbesondere in Cordoba und in Malaga.

Vorteilhaft war an der gewählten Halbpension in den Paradores im Allgemeinen, daß wir zwischen Mittag- und Abendessen wählen konnten; so haben wir oft gegen 15-16 h zu Mittag gegessen, nach der morgendlichen Besichtigungstour, die kühlen Temperaturen ausnutzend: das 3-Gänge-Menue war so reichlich, daß es völlig genügte bis zum nächsten Morgen und wir abends nicht mit vollem Bauch einen unruhigen Nachtschlaf erwarten mußten. Empfehlenswert ist diese Planung deshalb m. E. gerade für Menschen ab dem mittleren Lebensalter (wir sind beide 56 J).

In den Casas de la Juderia wurde das Mittagessen nicht im Rahmen der Halbpension angeboten. Wir bevorzugten in Cordoba meist das Lokal Restaurant No. 10 in der Altstadt: die Klassiker der Küche aus der dortigen Speisenkarte sind sehr zu empfehlen.

Der Mietwagen (Enterprise Atesa) war ein Opel Corsa und brauchte nur etwa 4 l Diesel auf 100 km. Sparsam – denn wir sind ca. 1900 km damit herumgekurvt.

– Villa Oniria in Granada: Lage, Zimmer, Service, Frühstück sehr empfehlenswert, Parken allerdings teuer (22 Euro pro Tag!).

– Parador in Ubeda: tolle Lage, Zimmer mit kleiner Terasse zu ruhigem Innenhof perfekt; Einrichtung etwas altmodisch (ist ja eher paradortypisch, aber nicht schlimm, es paßt zum Ambiente), Parken kostenlos, da Parkplatz 300 m entfernt im Bereich der Stadtmauer, Essen sehr gut (HP), aber Einrichtung nicht behindertengerecht (unebene Treppe am Eingang usw.).

– Cordoba, Las Casas (war mein Wunschhotel, 3 Nächte waren hier angebracht): Doppelzimmer etwas eng, aber Bad mit Fensterchen zum Innenhof, und ruhige Lage entfernt vom Pool, wo sehr viel Betrieb herrschte. Frühstücksauswahl lobenswert, Service zuvorkommend und professionell, Parken 19 Euro pro Tag.

– Parador Carmona (meine erste Wahl, hätte hier wieder noch länger bleiben können): Parken kostenlos im Hof, Essen hervorragend, Lage perfekt, Pool sagenhaft. Handtuchausgabe direkt am Pool. Hier würde ich jederzeit wieder herkommen und auch länger bleiben.

– Parador Mazagon: Lage traumhaft, Pool groß genug zum Entspannen, Anlage sehr gepflegt (Park), Zimmer groß mit Balkon, aber leider zur Cafeteria hin, nicht so ganz ruhig. Essen hervorragend, Service hier in der Cafeteria bei Getränken sehr und beim Essen im Speisesaal etwas schleppend, vor allem gegen Ende der Mittagszeit. Handtücher an der Rezeption. Nachteil: Stechmücken!!!! Auch in der Cafeteria, da Türen nach außen offenstehend trotz Klimaanlage.

Am wunderschönen Strand keine Liegen, keine Sonnenschirme, keine hoteleigene Dusche am Strand, nur Dusche oberhalb des Treppenaufganges im Hotelbereich (eine lange, aber stabile Holztreppe zum Strand führend), am Strand keine Abtrennung zum öffentlichen Strand, wo im übrigen auch geparkt werden kann, Toiletten und Duschen vorhanden sind: eine Strasse führt hierzu neben der Paradoreinfahrt hinunter.

– Hotel Sercotel Pozo del Duque: wirkt familiär, Lage gut, aber keine direkte Strandlage: es sind 250 m zum Strand über Seitenstraße und Holzstege, hier am Strand keinerlei Infrastruktur (Duschen, Sonnschirme), auch kein Verleih im Hotel (kein Handtuchverleih o.ä.). Den Sand kann man sich – den Seiteneingang / Gittertor zum Poolbereich nutzend – an einer der Duschen in Poolnähe abwaschen. Man darf ja nicht in Badesachen durch das Hotel, so steht es geschrieben… Der Pool klein, aber gepflegt. Liegen etwas abgenutzt wie auch der Eindruck des Hotels und der Zimmer, etwas abgewohnt, Zimmer ok, Bad klein, aber Zimmer im 2. Stock mit Balkon und Meerblick (teils verbaut).

Das Frühstück (ab 8.30h) hat Jugendherbergsatmosphäre. Erste Frage nach der Zimmernummer. Die Tische nicht gedeckt, man sucht sich alles zusammen und holt sich den Kaffee an Tresen ab. Der ist allerdings gut. Frühstücksauswahl angemessen, ok. Waren wir durch die Paradores verwöhnt?? Vielleicht würde ich das nächste Mal das Melia Hotel vorziehen?? Ins Hotel Pozo würde ich nicht mehr gehen. Wir haben nicht im Hotel gegessen, sondern in einem Imbiss in der Nähe (100 m entfernt), der riesige und sehr gute Portionen, besonders an Thunfisch, servierte. — Parken beim Hotel Pozo kostenlos in der gleichen Strasse oder für 10 Euro in der Tiefgarage.

– Parador Malaga: Service sehr zuvorkommend, Zimmer sehr groß, mit Balkon, Zimmer modern eingerichtet, Essen sehr gut, allerdings Klimaanlage im Speisesaal sehr kühl und deshalb vorherige Tischreservierung bei HP sinnvoll (für den Balkon nach außen). Parken kostenlos.

Wir haben uns diverse Sehenwürdigkeiten gegönnt. Erwähnenswert ist, daß zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die mit EU-Geldern unterstützt wurden, für EU-Bürger kostenlos zu besichtigen sind. Man muß sich nur ein Ticket abholen (bspw. Medina Azahara, Baelo Claudia), und daß die Besichtigung der Mesquita in Cordoba morgens von 8.30-9.30 h kostenlos ist….

Bei der Besichtigung der Kathedrale von Cadiz haben sich einige Franzosen beschwert, daß man für eine Kirche Eintritt zahlen muß. Ich habe erläutert, daß diese Kirche wie ein Museum zu betrachten ist. Wenn man den herabfallenden Stuck sieht, ist dies nachvollziehbar – hoffentlich wird das Geld zum Erhalt genutzt. Das sollte dann explizit dort angeschrieben werden!

Am eindrucksvollsten waren wie immer die Mesquita, die Medina Azahara, das Museum Palacio de los Marqueses de Viana in Cordoba, Baelo Claudia in Bolonia, die Kathedrale in Granada (die Alhambra haben wir uns erspart, da hinreichend bekannt und sooo viel Betrieb dort!), die röm. Stadt Italica bei Sevilla, die röm. Nekropole in Carmona, die Kirche San Salvador in Ubeda, die Alcazares Reales wo auch immer (da haben wir keine ausgespart), der Mondragonpalast in Ronda und die so abwechslungsreiche Landschaft Andalusiens besonders um Carmona herum und in der Sierra Grazalema. Besonders anstrengend war die Besichtigung in Sevilla, der Alcazares, da bereits morgens viel Betrieb, viele Gruppen.

Viele Grüße,
Dr. med. Claudia L. aus Köln