Sehr großartige Nord-Spanien Autorundreise

Liebe Frau Ehlers,

Ich möchte mich zurückmelden: Wir haben eine sehr schöne Nord-Spanienrundreise ohne jegliche Probleme hinter uns, mit vielen neuen Eindrücken, da wir beide bisher noch nie in Nordspanien waren. Highlights für uns waren das überwältigende Guggenheim-Museum in Bilbao, die tolle felsige Nordküste, die Kathedralen von Leon und Burgos und der überwältigende Blick vom Monte Igueldo auf San Sebastian. Dieser war nur via Schrägaufzug erreichbar. Das Mini-Kinder-Disneyland dort oben hat uns nicht gestört. Natürlich, was uns immer besonders am Herzen liegt, ist das vertiefte Eintauchen in die lokale Küche. Ich möchte keinen Roman schreiben, daher im Folgenden einige Eindrücke und Tipps in Stichworten.

3 Nächte in Santander: Unsere Nordspanienrundreise beginnt mit dem Flug nach Bilbao am 9. Mai 2023. Trotz Ankunft am Nachmittag ist es kein Problem, den Mietwagen zu übernehmen und noch knapp 100 km nach Santander zu fahren. Der Mietwagenservice von Sunnycars ist sehr empfehlenswert. Die Shuttle-Abholung und Transport zum Flughafen haben sehr gut funktioniert.

Santander mit dem berühmten El-Sardinero-Strand

Das Hotel in Santander ist sehr gut, das Auto wird mit einem Aufzug im hoteleigenen Keller versenkt. Man kann es aber jederzeit mit der Zimmerkarte wieder nach oben bringen und Ausflüge machen. Von Santander aus haben wir die Altamirahöhlen bewundert. Anschließend haben wir uns an den verschiedene Strände Richtung Westen erfreut und das sehenswerte „Museumsdorf“ Santillana del Mar erlaufen.

Die Küste von Santander

Zur Sicherheit haben wir den gewünschten Parkplatz im Hotel vorab per E-Mail reserviert. Alle „Autoübernachtungen“ haben immer ca. EUR 20/Tag gekostet, auch im Parkhaus in Leon. Unbedingt das Bussystem nutzen, zur Fahrt ins Zentrum. Es gibt keine Tageskarten, jede Fahrt wird einzeln abgerechnet. Entweder direkt beim Fahrer für EUR 1,30.  Es gibt auch eine Mehrfahrtenkarte, die in Tabacchi-Läden erhältlich ist, für z.B. EUR 10 für ca. 13 Fahrten. Achtung: Der letzte Bus abends von der City zum Hotel fährt schon kurz nach 23 Uhr! Gastrotipp: Im Restaurant Cadelo, bekommen wir moderne, aber lokale Küche. Ein Teilen der Gänge ist quasi die Norm, für das Gebotene ist es erstaunlich preisgünstig. Für 2 Personen, 1 Flasche Wein und lecker regional essen kostet EUR 88. Das Restaurant ist klein, daher ist eine Reservierung nötig.

1 Nacht im Parador Fuente De: Die Lage ist zirka 1000 m hoch. Von hier aus sind wir mit der Seilbahn zum Picos de Europa auf 1800 m gefahren. Als wir dort ankamen, hat es oben auf dem Berg geschneit. Das ist was für uns Bergfreunde. Das Hotel ist altertümlich und gut. Die Fahrt hierher führt durch eine äußerst eindrucksvolle, gut befahrbare Schlucht. Wir sind am nächsten Tag in dieser Schlucht wieder zurückgefahren und in Panes links abgebogen, um die Bergkette von Norden her zu erkunden. Leider war es sehr wolkig, daher keine guten Einblicke.

Sie übernachten in einem Hotel am Fuße des Picos de Europa in Kantabrien

2 Nächte in der Nähe von Avilés: Das Hotel ist sehr chic, liegt aber weit vom Ort entfernt an einem aufgegebenen Golfplatz in einer Wohngegend. Avilés hat uns nicht gefallen, lieber in Oviedo oder ähnlich übernachten. Auch das Centro Niemeyer mit netter Architektur, liegt sehr verwaist da. Man muss abends Angst haben, dass man wegen Schließung nicht mehr vom Parkplatz wegkommt. Sicherheitshalber nicht in der Tiefgarage parken.

Fiesta de la Regalina in Asturien

2 Nächte in Leon: Auf der Fahrt nach Leon kann man im Raum Oviedo zwei sehr alte präromanische „Kirchlein“ besichtigen. Eine dritte Kirche war die Santa Cristina de Lena. Wenn man auf ca. der halben Strecke, bei Pola von der Autobahn abfährt und „über die Berge“, die N-630 nach Leon fährt, ist die Landschaft sehr eindrucksvoll und sehr zu empfehlen.

Die Königsstadt León erwartet Sie und wird Sie überraschen

Das Hotel in Leon liegt ganz toll und zentral, ist aber nicht markant angeschrieben und die Anfahrt vor das Hotel vom großen Platz aus ist eine Einbahnstraße. Also im Voraus genau anschauen. Das Hotel behauptet, „einige“ Parkplätze zu haben, sind aber nicht zu reservieren, meines Erachtens haben sie gar keine. Es gibt ein gutes, großes Parkhaus. Die Einfahrt ist auf der gegenüberliegenden Seite des großen Platzes. In Leon haben wir alle Wege zu Fuß erledigt. Für Beatles-Fans gibt es eine Bar „Taxman“, links hinter der Kathedrale. Leon ist eine sehr schöne Stadt.

Die Landschaft von Kastilien-Leon

2 Nächte in Burgos: Die Fahrt nach Burgos führt über eine etwas monotone Hochebene. Auch der Jakobsweg verläuft hier. An diesem Jakobsweg gibt es zwei Orte mit Kirchen, zu denen man einen Abstecher machen kann. Erstens die Kirche Fromista und zweitens die Kirche Castrojeriz.

Burgos Plaza-Mayor Jakobsweg

Zu der Fromista hier ein Gastrotipp: Wir haben sehr gut zu Mittag gegessen in der Hosteria de Los Palmeros. Gegessen haben wir einen köstlichen Ochsenschwanz. Das ist ganz nahe bei der Iglesia de San Martin. Ist mittags auch gar nicht teuer. Das Hotel in Burgos liegt zentral und hat eine große Tiefgarage. Burgos ist eine sehr schöne Stadt. Wer halbwegs gut zu Fuß ist, dem sei der Anstieg von der Kathedrale auf das Castillo de Burgos wegen der schönen Aussicht empfohlen.

Burgos Jakobsweg Castrojeriz

2 Nächte in San Sebastian: Auf der Fahrt dorthin gibt es verschiedene mögliche Zwischenziele. Wir waren zuerst im Valle Salado de Anana. Der Stopp ist sehr lohnend, weil hier die Salzgewinnung via Verdunstung sehenswert ist. Anschließend sind wir in die „Rioja-Stadt“ Haro gefahren.

Alava Vitoria Gasteiz – Plaza de la Virgen Blanca

Alternativen sind die Hauptstadt des Baskenlandes Vitoria-Gasteiz oder die verschiedenen Bergnaturparks. Wir hatten ein Erlebnis beim Mittagessen in einem baskischen Dorf. Es wurde gefragt, ob wir die „kastilische“ Speisekarte, also auf Spanisch bräuchten! Offenbar wurden wir für Einheimische Basken gehalten.

Das Hotel ist sehr gut, hat eine Tiefgarage, in der wir vorab einen Parkplatz reserviert haben. Das ist sehr zu empfehlen. Das Hotel liegt ca. 25-30 min Fußweg von Strand/Altstadt entfernt. Mit dem Bus ist die Strecke gut zu überbrücken. Es gibt keine Tageskarte, man kann aber per Visa- oder Mastercard direkt beim Fahrer bezahlen! Ansonsten gibt es auch wieder aufladbare Mehrfahrtenkarten in dem Tabacchi.

San Sebastian – Puerto Donostia

Im Altstadtviertel sind schon zu dieser Jahreszeit, Mitte Mai, recht viele Touristen und Einheimische unterwegs. Nirgendwo wurden so viele Tapas angeboten wie hier. Aber man kann auch „in Ruhe“ in einem Restaurant essen. Dafür ist eine Reservierung oft ratsam. Wie schon gesagt, der Besuch des Monte Igueldo ist wegen der Aussicht sehr zu empfehlen, eine Buslinie fährt direkt zur Talstation des Schrägaufzugs.

2 Nächte Bilbao: Auf der Fahrt dorthin fuhren wir teilweise der Küste entlang bzw. im gebirgigen Hinterland. Hauptziel war die berühmte Halbinsel, mit der Kirche San Juan de Gaztelugagatxe. Die Straße, um nahe heranzufahren, war allerdings gesperrt. So begnügten wir uns mit dem Ausblick von oben. Zu Fuß hätte von dort oben ein Weg ca. 1-1.5 Stunden gedauert.

Bilbao – Guggenheim Museum

Wir hatten nicht mehr genügend Zeit, da wir für Bilbao beim Guggenheim-Museum Eintrittskarten für den Nachmittag im Internet besorgt hatten. Am folgenden Tag, dem Montag, ist immer geschlossen! Das Hotel in Bilbao liegt sehr zentral, die Fahrt in die Hotelgarage führt ums Eck und durch die Fußgängerzone. Es war aber kein Problem. Bilbao hat uns auch sehr gut gefallen, weitläufige, interessante Areale, auch über den Fluss hinweg, hinter dem Bahnhof, und in der sehenswerten Altstadt.

Bizkaia – Vizcaya Brücke

Abschließend die Mietwagenrückgabe, die liegt etwas „im Kraut“. Der Autoverleiher empfiehlt eine Tankstelle zum Volltanken, von der es auf der Landstraße zuerst in den richtigen Ort Derio geht. Dahinter kommen wir zu einem Kreisel, von dem aus man das Ziel erreicht, wenn man die Adresse und das Navi hat.

Abschlussbemerkung: Für Autofahrer ist Nordspanien und ich glaube ganz Spanien ein Traum. Viele Spuren und jede Menge Autobahnen. Die Maut ist bei vielen, nicht allen inzwischen aufgehoben. Bis in die Berge hinauf ist alles bestens ausgebaut. Auch in den Städten hat man viel Platz als Autofahrer. Es gibt riesige Kreisel und Unmengen von Asphalt. Demnächst vielleicht der Rückzugsort für unverbesserliche Verbrennerfahrer.

Mal sehen, wann wir uns mal wieder zu einer Spanienreise aufraffen können. Wir werden uns dann bei Ihnen melden.

Vielen Dank für alles und
mit freundlichen Grüßen,
Bodo und Gerlinde L. aus Reinach BL / Schweiz