Spaniens Fluglotsen warnen vor Chaos-Sommer 2022

Der nächste Spanien-Urlaub ist noch in weiter Ferne, aber die Hoffnung bleibt auf den kommenden Sommer. Sehr viele Menschen weltweit hoffen auf eine baldige Erholung der Corona-Pandemie, wir auch. Vor der Corona-Krise war die Anzahl der Spanien-Urlauber sehr groß. Mit jedem Monat und jedem Jahr, in dem die Spanien-Urlauber nicht in ihr gelobtes Urlaubsland reisen können, steigt die Hoffnung. Somit ist davon auszugehen, dass die überwiegende Zahl derjenigen, die dann nach Spanien reisen möchten, sehr groß sein wird.

Vor einem möglichen Verspätungschaos im europäischen Luftraum warnen die Lotsen-Gewerkschaft TUEM gewarnt. Im kommenden Sommer könne es zu Zuständen kommen wie in dem „Verspätungs-Sommer 2018“, kritisierte TUEM-Chef Stefan Pille am Donnerstag.

Grund seien zu vorsichtige Planungen der Flugsicherheitsanbieter. „Die aktuellen Verkehrsplanungs-Szenarien für den europäischen Luftraum sind viel zu knapp kalkuliert und bleiben deutlich hinter den Erwartungen vieler Reiseanbieter und Fluggesellschaften zurück.“

Sollten sich die Prognosen der Veranstalter und Airlines bewahrheiten, seien die europäischen Flugsicherungen nicht ausreichend vorbereitet, warnte der Gewerkschafter. „Die Folge wären massive Verspätungen zur Hauptreisezeit, gestrandete Reisende in ganz Europa und ein Abwürgen der dringend benötigten wirtschaftlichen Erholung.“

Umstritten ist insbesondere die Frage, wie schnell sich der europäische Luftverkehr vom Corona-Schock erholen wird. Pille verweist auf eine Schätzung der Flugsicherungsorganisation Eurocontrol, nach der es bereits Anfang 2023 wieder so viele Flugbewegungen geben könnte wie vor der Krise. Die Flugsicherungsanbieter orientierten sich jedoch an einem konservativ berechneten Szenario, das eine Erholung nicht vor Mitte 2024 erwarte.

Spezielle Probleme gebe es zudem am Kontrollcenter Maastricht, das auch größere Teile des oberen Luftraums Deutschlands abdeckt. Wegen einer Systemumstellung im benachbarten französischen Luftraum sei dort mit zusätzlichem Flugverkehr zu rechnen, der bislang nicht in den Planungen berücksichtigt sei.