Andalusien in der Osterwoche erleben
Auf den Spuren der Mauren in Andalusien
Wir lernten in den Orten, die wir besuchten, viele wiederkehrende grundlegende Facetten Andalusiens kennen. Es ist ein Land liebenswerter Menschen, erlesener Weine, von Orangenbäumen, Oliven, Wildblumenwiesen, Rosengärten und Strandhochburgen. Historische Monumente der Städte, die oft an einem Fluss errichtet sind, umfassen in der Regel eine größere Kirche oder Kathedrale, die auf der Stelle einer früheren Moschee steht, eine Stierkampfarena, einen Alcázar, Paläste und Gärten, ein Judenviertel und oft ein Araberviertel mit schmalen Gassen. Leider können wir „Sonne“ nicht so wirklich dazu zählen.
Unsere Freunde und den Reiseansprechpartner trafen wir am Ausgangspunkt unserer gebuchten Andalusienrundreise, dem Flughafen von Malaga. Ausgestattet mit Plänen, Vouchers und großen Erwartungen stiegen wir in unseren bereitgestellten Mietwagen, der vor der Ausgangstür stand.
Obwohl es regnete, nahmen wir, nach dem Abendessen in unsere Hotel in Torremolinos, den praktischen Regionalzug nach Malaga. Es war Gründonnerstag, einer der wichtigsten Prozessionstage der Osterwoche und Malaga war mit Menschen voll gestopft. Die großen Prozessionen fielen leider wegen Regens aus, aber durch die Hilfe Ortskundiger bekamen wir doch noch den Mariathron einer Prozession zu sehen sowie die erhaben beleuchtete Kathedrale und den Alcazar bei Nacht.
Am nächsten Tag zeigte Ronda sich geheimnisvoll, verschleiert und verhangen in grauen Wolken, auf den Rand einer gewaltigen Schlucht gepfropft. Durch die hügelige Landschaft, an wegen mangelnder Sonne nicht so leuchtend weißen Dörfern vorbei, führte uns unsere Route ins Land des Sherrys, nach Jerez. Hier besuchten wir auch eine Bodega und wurden in die exklusive Welt der Kunst der Sherry Herstellung eingeweiht. Neben dem Respekt für das komplizierte und aufwendige Verfahren lernten wir, dass der junge trockene Sherry eine hell goldene Farbe hat, anders, als was wir ihn aus Deutschland kennen. Eine etwas kümmerliche Weinprobe mit Tapas befriedigte unsere Neugier nach dem Geschmack der Sherrysorten in Grenzen.
Das bunte Dorfleben auf den Straßen, eine Prozession und unglaublich viele Störche auf nahezu allen Vorsprüngen der Kathedrale genossen wir am Ostersonntagmorgen in Porto de Santa Maria, bevor wir unsere Reise nach Sevilla fortsetzten.
In Sevilla entzückten uns die bunten Geschäfte und engen, blumigen Gassen und echtes „spanisches“ Flair kam rüber. Neben der Besichtigung der historischen baulichen Monumente war eine Flamencoaufführung das I -Tüpfelchen.
In der Mezquita zu Córdoba wirkte die von Kaiser Karl V mit westlichem Schmuck eingefügte Kathedrale inmitten der wunderschönen maurischen Säulen und Bögen auf uns wie ein Fremdkörper.
Der touristische Mittelpunkt von Granada ist die gewaltige Alhambra. Die Stadt mutet hektisch und modern an, hat aber ein entzückendes arabisches Viertel neben den interessanten Gassen des Judenviertels.
Genau so sehenswürdig wie die Städte waren die Landschaften zwischen unseren Stationen mit ihren bunten Wiesen, Bergen und Tälern.
Als Abschluss unserer tollen Reise wurden wir doch noch von der andalusischen Sonne geküsst, konnten in Torre del Mar die Temperatur des Mittelmeeres testen, an der Strandpromenade zu Mittag essen und unsere Erlebnisse sacken lassen, während Sittiche in den Palmen spielten. Ein rundum gelungener Urlaub.