Andalusier klein und fein
Die beste Kleidung für die kleinsten Andalusier
Das schöne Wetter in Andalusien zieht viele Urlauber und Spanier an die Strände des Landes. Selbst im Winter sind die Strände oder besser die Promenaden Anziehungspunkte für viele Spaziergänger.
Bei meinen Spaziergängen entlang der Promenade oder durch die Altstadt ist mir besonders an den Sonntagen und Feiertagen aufgefallen, dass die Kinder alle sehr schön angezogen sind.
Die Mädchen tragen Röcke oder Kleider und auch die Jungen sind entsprechend gut gekleidet. Eine Spanierin hat mir dazu gesagt: „Unsere Kinder sind unsere Könige und müssen die Schönsten sein!“ Als sie vor kurzem bei ihrer Freundin zur Geburt des Babys war, hat die Freundin ihr den Kleiderschrank des neu geborenen Kindes gezeigt.
Dort im Schrank waren 20 unterschiedliche, hübsche Kleidchen aufgereiht, mit den passenden Schuhen dazu. Alles für das erste Lebensjahr.
Das Ziel vieler Elternpaare in Spanien ist es, dass die Kleinsten die Schönsten sind. Damit das auch möglichst bis zu ihrem 18. Lebensjahr so bleibt, bekommen sie von allen Seiten der Verwandtschaft auch immer neue, hübsche Kleidung geschenkt.
Früher war es schon mal so, dass die Kinder die gebrauchte Kleidung der älteren Geschwister, Brüder oder Cousinen getragen haben. Das gibt es heute nur noch selten, bei ganz armen Familien. Bis die Kinder 18 Jahre alt sind, bekommen die von den Eltern und der Familie:
- Die beste Kleidung
- Die besten Spiele
- Das beste Auto
- Das beste Studium
- Das beste Haus oder Appartement
Die Eltern und Großeltern sparen dafür und sind:
- Die besten Bezahler
Das funktioniert aber nur, wenn die ganze Familie zusammen hält. Die Eltern und die Großeltern machen das aus ihrem Selbstverständnis heraus, weil sie selber in jungen Jahren nichts Schickes hatten. Die Nachkommen sollen es jetzt besser haben.
Dieser gute Grundgedanke funktioniert nur so lange, wie die Eltern und Großeltern Arbeit haben und es sich leisten können und maximal bis zum 18. Geburtstag.
Dann, ja dann gibt es nichts mehr. Nichts mehr bedeutet auch, nichts vom Staat, weil der nicht zahlt, wenn jemand nie gearbeitet hat. Das bedeutet auch für die jungen Leute, entweder rechtzeitig arbeiten oder aber ganz schnell ganz arm zu sein.
So hat die schöne, hübsche Jugend bei der Ankunft im echten Leben ein jähes Ende.