Caminos de Pasion Tag 4 und Abreise

Um 08:30 Uhr gibt es Frühstück, die Koffer sind bereits gepackt und Paco hat diese auch schon in unserem Bus verstaut.

Komisch, heute ist schon der letzte Tag, irgendwie geht die Zeit hier sehr schnell rum…
Das Frühstück ist eher schmächtig als reich an Auswahl. Es gibt einen Schinken, einen Käse und Marmelade, Melone und eine Sorte Joghurt.

Für ein 4* Hotel nicht gerade üppig. Das haben wir in den anderen Hotels bedeutend besser erlebt.
Das was da war, hat aber auch geschmeckt, so ist es ja nicht.
Um 09:00 Uhr geht es los. Wir fahren nach Baena und besichtigen die schöne Altstadt.

Im Anschluss heißt unser Ziel Ölmühle Cortijo de Suerte Alta. Cortijo Fuerte Alta Garten
Darauf habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Wir fahren auf eine große Auffahrt, ein stattliches Herrenhaus und ein sehr freundlicher und aufrichtiger Graf erwartet uns.

Er erzählt uns viel über sein Land und die 2 verschiedenen Arten der Olivenbäume. Es gibt 3Cortijo Fuerte Alta Olivenbaum– und 1-stämmige Bäume. Letztere wurden vor noch nicht allzu langer Zeit gezüchtet, damit das Ernten leichter fällt. So kann eine Maschine genutzt werden, die Oliven fallen nicht auf den Boden und es geht bedeutend schneller alle Bäume zu ernten.

Er zeigt uns seine Ölmühle, diese ist nicht, wie man Sie sich vorstellt ein altes Gebäude, wo die Oliven mit Steinwalzen gepresst werden.
Nein, ein Hochmodernes ökologisches Gebäude erwartet uns. Mit spiegelglatten Aufbewahrungsbehältern, die mehrere Meter in die Höhe ragen, neueste Maschinen, mit denen die Oliven gepresst und dann weiterverarbeitet werden.Cortijo Fuerte Alta Oelmühle

Alles ist super steril und sauber, nirgendwo ist ein Staubkorn zu sehen. Wir sind alle sehr beeindruckt von dieser Anlage. Zum Schluss zeigt uns der Graf die Abfüllanlage, in der das Öl dann in die von ihm selbst entworfenen Flaschen abgefüllt wird.

Als nächstes steht die Kostprobe an. Wir gehen in einen Raum, der wie ein Seminarraum gestaltet ist und an dessen Wänden viele Auszeichnungen hängen, woraus hervorgeht, wie gut dieses Öl sein muss.Cortijo Fuerte Alta Oeltanks
Wir bekommen eine kleine Präsentation, darüber wie Olivenöl allgemein hergestellt wird, was das besondere an Olivenöl ist, bzw. ein Vergleich zwischen Olivenöl und anderen Ölen und natürlich, was gerade das Öl von Suerte Alta so besonders macht.

Wir probieren als erstes Sonnenblumenöl. Schmeckt nach nichts, nur fettig.
Die zweite Kostprobe ist dann handelsübliches Olivenöl, schmeckt schon etwas anders, aber auch fettig.
Unsere dritte Probe ist das Öl von Suerte Alta, wenn man dran riecht, riecht es meiner Meinung nach, nach frischgemähtem Rasen.
Auch bei dem Geschmackstest lässt es mich daran erinnern.
Wirklich sehr lecker.  Ich möchte noch bemerken, dass wir vorher nicht wissen, welches Öl aus welchem Produkt ist.

Nach unserem wirklich schönen Aufenthalt, kaufen sich einige eine oder zwei Flaschen Öl. Auch ich kaufe mir diesmal zwei Flaschen.

Auf unserem Weg zum Bus zeigt uns der Graf noch einen 500 Jahre alten Olivenbaum. Hiermit begann alles. Schon sehr imposant so einen alten Baum zu sehen, der immer noch Früchte trägt.

Wir fahren weiter, da wir eine Einladung zum Mittagessen im Palacete de las Hilanderas in Alcala de la Real.Palacete las Hilanderas Mittagessen

Dieser Palast wurde aufwendig restauriert und kann jetzt besichtigt werden. Es handelt sich hierbei nicht um ein Hotel, sondern wirklich nur ein Gebäude, das wie ein Museum hergerichtet worden ist.

Im schönen großen Patio erwarten uns bereits eine grandiose Tortilla, leckerer Schinken und viele andere Tapas ähnliche Vorspeisen. Der nächste Gang ist ein Orangensalat mit Nüssen und Rosinen und einem sehr intensiven Fisch.

Der 3. Gang ist ebenfalls ein Fisch, der super zart ist und mit einer Tomatensauce angerichtet wurde.

Der Nachtisch ist dann eine Puddingart, die sehr süß und mit Zimt hergestellt worden ist.
Wem das nicht gereicht hat, der hatte die Chance sich noch ein Stückchen Kuchen auszuwählen.
Alcala la Real
Mit vollem Magen geht es zur Besichtigung der Festung von Alcala de la Real. Dies ist ein ganz schöner Aufstieg. Wir laufen einen sehr steilen Berg hoch, was bei einigen von uns großes Schnaufen hervorruft.
Oben angekommen, hat es sich dann aber gelohnt.  Jedem der in Alcala de la Real sein sollte, dem empfehle ich sehr diese zu besichtigen!!!

Unsere letzte Fahrt für diesen Tag führt uns nach Priego de Cordoba. Eine wunderschöne kleine Stadt, mit sehr viel Charme.
Wir haben das Glück eine Prozession miterleben zu dürfen! Die domingos de mayo ( Sonntage im Mai). Diese Prozession war wirklich wahnsinnig schön. Hunderte Frauen in schwarzen Kleidern, schwarzem Haarschmuck und hohen Absätzen tragen jeder eine Kerze. Je höher der Absatz Ihrer Schuhe, desto mehr Opfer bringen sie ihrem Gott.Priego Cordoba Frauen

Das Highlight ist jedoch die Jesus Figur. Diese wird nur von Männern in schönen Anzügen getragen. Nur auf der Schulter und jeder trägt ein hohes Gewicht. Die Figur ist riesig. Es wird viel Weihrauch verströmt und die Musikkapellen stimmen wunderschöne Lieder an.Priego Cordoba Prozession Weihrauch

Jeder der hier mitlaufen möchte, muss erst in einen Orden bzw. eine Bruderschaft eintreten. Damit darf er aber noch keine Prozession mitmachen. Er muss beweisen, dass gerade er so viel Glauben hat und dafür geeignet ist. Diese Menschen müssen Prüfungen bewältigen und wenn Sie diese dann geschafft haben, sind sie sehr Stolz mitlaufen zu dürfen.

Die Männer dürfen nur eine bestimmt Größe haben und müssen sich ebenso qualifizieren wie die Frauen.
Der Glaube spielt hierbei die größte Rolle. Anders würde es auch nicht gehen. Die Männer und Frauen laufen viele Stunden durch die Straßen. 6-8 Stunden jeden Sonntag. Hätten Sie die Absätze der Frauen gesehen, würden Sie verstehen, dass dies nicht einfach so zu bewältigen ist.Priego Cordoba Jesusfigur

Ich bin total fasziniert. Einige von uns sind so gerührt bzw. mitgerissen, dass sie die eine oder andere Träne weg tupfen müssen. Es ist wirklich super schön!!
Sollten Sie einmal im Mai in Priego der Cordoba sein, lassen Sie sich dies nicht entgehen.

Wir besichtigen jetzt die Altstadt von Priego de Cordoba. Hier hängen hunderte verschiedene Geranientöpfe. Sehr idyllisch.Priego Corodba Geranien

Nachdem wir uns einige Rural Hotels angeschaut haben, Rural Hotels sind kleine Hotels direkt in der Altstadt, mit bis zu 15 Zimmern, jedes sehr individuell eingerichtet, gehen wir zum Abendessen ins Restaurant Balcon de Aldarve.Balcon del Adarve

Hier steht ein Tisch für uns bereit auf der wunderschönen großen Terrasse. Es ist bereits 11:00 Uhr und schon etwas dunkel, aber immer noch total angenehm warm, dass man gemütlich dort sitzen kann.

Wir bekommen Weißbrot, das wir mit Olivenöl beträufeln und wieder ein super Essen.
Das Feinste vom Feinsten, wie Leberpastete vom Rebhuhn, leckeren Käse und wieder der landestypische Schinken.

Die Hauptspeise ist eine aus Ochsenschwanz hergestellte Boulette, die sehr zart und sehr lecker ist.
Mein Highlight war jedoch der Nachtisch!!
Verschiedene Süßspeisen und in der Mitte ein Schokoküchlein, das noch warm und in der Mitte flüssig war! Das war sooo lecker, normalerweise esse ich keine Schokolade, aber das Küchlein war super.

Wir haben für unsere Estella in der Töpferei noch zwei Pflanzkübel gekauft, die wir ihr hier auch noch überreicht haben. Sie freut sich sehr!!

Jetzt geht es in unser letzte Hotel, das Huerta de las Palomas. Meiner Meinung nach neben dem Alcala de la Reina das Beste Hotel der Rundreise.
Es liegt etwas außerhalb und ist wunderschön angelegt.Huerta de las Palomas Lobby

Sehr sauber, eine hochwertige Ausstattung, die Lobby sehr schön gestaltet und die Flure sind offen, mit kleinen Patios, die zum Verweilen einladen. Jedes Zimmer hat seine eigene Klimaanlage und besitzt einen kleinen Balkon, oder eine Terrasse. Mein Zimmer hatte Dachschrägen, was ich sehr schön finde. Ich schlafe sehr gut in dem großen Bett.

30.05.2011

Das letzte Mal in Andalusien aufstehen, irgendwie komisch.

Mein Koffer ist gepackt und ein bisschen Wehmut kommt auf.

Wir bekommen ein frühes Frühstück bereits um 06:30 Uhr, da wir schon bald am Flughafen Malaga  sein müssen.

Das Frühstück ist sehr gut. Wieder viel Auswahl und es gibt auch das typisch andalusische Frühstück, Weißbrot mit Tomate und Olivenöl.

Nach unserem Frühstück geht es zum Flughafen.

Monique und ich sind die Ersten, die nach Hause fliegen. Auch hier läuft alles reibungslos.

Mein Flug geht von Malaga nach Berlin Tegel und dann weiter nach Münster.

Meine erste Teilstrecke hat eine Stunde Verspätung. Mein nächster Flug nach Münster geht aber schon planmäßig eine Stunde nach Ankunft. Das kann aber knapp werden.

In Berlin gelandet, frage ich den Steward, ob ich die Maschine noch bekommen werde, er sagt

ganz entspannt: Das weiß ich doch nicht, kommt drauf an wie schnell Sie sind.

Ich war sehr schnell, aber trotzdem wurde ich bereits ausgerufen und dann mit einem Minibus zum Flugzeug gefahren.

Die Maschine war sehr klein, doch nach nur ein paar wenigen Turbulenzen landen wir in Münster, mein Koffer ist der erste auf dem Band und fahre müde, aber total glücklich nach Hause.

Mein Fazit:

Die Reise war wunderschön. Ich kann jedem empfehlen, der das echte wirkliche Andalusien kennenlernen möchte auch mal in das Hinterland zu reisen.  Am besten als eine Art Rundreise. Vielleicht mit dem Mietwagen?

Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte und freue mich, dass ich so viel Glück mit meiner Gruppe hatte!

Es war einfach nur schön und ich werde es immer positiv in Erinnerung behalten!!