Essen an der Costa del Sol
Heute ist der 14. Dezember 2010 und ich kann mein Glück kaum fassen. Ich sitze kurzärmlig draussen in Andalusien, auf der Promenade von Torrox-Costa. Die Sonne, wie bereits in der letzten Woche, wieder warm und kräftig am blauen Himmel und keine Lüftchen regt sich. Spanien zeigt sich von seiner schönsten Seite.
Nachdem ich in der letzten Woche zwischen drei Restaurants, in denen es mir sehr gut geschmeckt hat, immer wieder gewechselt habe, wollte ich heute mal ein für mich neues Strandrestaurant testen. An diesem Restaurant bin ich bereits mehrfach auf meinen Spaziergängen vorbei gekommen und immer waren dort recht viele Gäste drin am essen. Das ist meist ein untrügliches Zeichen, dass es dort gut und lecker ist.
Nun denn, heute habe ich es auch mal probiert und bin begeistert. Die Rahmenbedingungen stimmen schon mal. Ich habe einen schönen Platz mit direktem Blick auf das Meer und auf die vorbei laufenden Menschen. Beides ist immer wieder interessant zu beobachten. Die Speisekarte liegt auf dem Tisch und die Bedienung kommt sogleich angewuselt.
Da ich die Speisekarte noch nicht mit einem Ergebnis studiert habe, bitte ich um einen kleinen Aufschub, der mir lächelnd gewährt wurde. Nach kurzer Überlegung entschliesse ich mich zu dem Menue 2 mit Schnitzel und Folienkartoffeln. Nachdem ich in den letzten Tagen fast ausschlieslich von Fisch gelebt habe, ist ein Schnitzel eine willkommene Abwechslung. Schon ist auch meine freundliche Bedienung wieder da und befragt mich nach meinen Wünschen.
Kaum hat sie die Bestellung aufgenommen, ist sie auch schon wieder da und immer noch lächelnd stellt sie mir Brötchen und Ajoli auf den Tisch. Dieser kleine Gruß aus der Küche mit viel Knoblauch, Öl und was auch immer wird in jedem Restaurant anders zubereitet. Diese Ajoli ist die Beste, die ich in den letzten Tagen gegessen habe und hat eindeutig Suchtcharakter. Ich muss aufpassen, dass ich nicht das ganze Schüsselchen leer esse, denn dann spricht meine Magen später mit mir etwas länger darüber. Diese Erfahrung habe ich schon hinter mir. Allerding, das gebe ich zu, so gross wie hier, war die Versuchung selten.
Erlösung folgt durch die Vorspeise, den gemischten Salat. Bei einem Gesamtpreis von 9 €uro gibt es selten einen so großen Salat. Dann ist der auch noch richtig frisch und lecker.
Nun habe ich den Salat fast geschafft, schon eilt die Bedienung, immer noch lächelnd herbei und bringt mir mein Schnitzel. Schnitzel hatte ich schon lange nicht mehr auf dem Teller, stelle aber fest, dass es hier auch saftig und angenehm zu essen ist. Mit der Folienkartoffel und dem nicht, wie so oft, verkochten Gemüse, ist das ein hervorragendes Mittagessen.
Als Nachtisch habe ich mir Pudding und einen schwarzen Kaffee ausgesucht. Pudding ist hier ein üblicher, landestypischer Nachtisch, den ich auch schon öfter gegessen habe. Allerdings war bei den anderen Restaurants immer nur der Pudding auf dem Teller, im Gegensatz zu dem was mich zum Abschluss meiner leckeren Mahlzeit erwartete. Heute bekomme ich den Pudding mal mit frischer Schlagsahne, dazu den Kaffee und die Sonne – die Welt kann so schön sein, auch im Dezember.