Facebook ein Segen für die Menschheit?

Facebook mit neuem Datenleck

Im Zusammenhang mit Facebook und die Verletzungen der Persönlichkeitsrechte denke ich an die frühen Jahre unserer Firmengeschichte und unsere ersten Gehversuche im Internet. Das war vor zirka 20 Jahren, als wir begonnen haben, unsere erste Internetseite zu basteln. Der Vater von meinem Freund war ein ganz früher IT-Mann und auch der Sohn interessierte sich sehr dafür. Die Möglichkeit, mit dem Medium Internet viele Menschen mit unseren Reiseangeboten nach Andalusien zu erreichen war verlockend und faszinierend.

So nach und nach wurde unsere Homepage besser und die ersten Reiseangebote konnten online gestellt werden. Jahre später, aber noch deutlich vor Facebook (Facebook wurde 2004 gegründet) kam mir die Idee, unser Team für die vielen Telefonkunden im Netz sichtbar zu machen.

Ein Bild von mir war schnell gemacht und online gestellt. Als ich dann die Idee den Kollegen / Mitarbeitern mitteilte kamen Reaktionen, die ich mir vorher nicht vorstelle konnte. Worte wie: Verletzung der Persönlichkeitsrechte, waren da noch die freundliche Variante. Deshalb habe ich das dann nicht gemacht, weil ich angegriffen wurde, als hätte ich verlangt, dass sich alle Kollegen nackt in unserer neuen Homepage zeigen sollten.

Als aber Jahre später Facebook online war, waren genau diese Kollegen, die sich so empört hatten, die ersten, die dort mit ihrem Bild in Facebook erschienen.

Nun im hier und jetzt sind wir wieder dabei unsere Internetseite zu aktualisieren und sie den Vorgaben der Europäischen Union anzupassen.

Im Rahmen der Umstellung vieler Bereiche auf die Vorgaben der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung in unserer Firma und besonders in den Arbeitsabläufen, habe ich auch die Nutzung des sozialen Netzwerkes Facebook kritisch beäugt. Das Ergebnis habe ich bereits vor ein paar Tagen in einen Blogbericht erläutert.

Ja, ich habe die Fan-Page, die Firmenpräsentation in Facebook gelöscht. Bis vor ein paar Tagen war ich mir noch nicht ganz sicher, ob das so richtig war, weil es doch recht viele Menschen gibt, die Facebook vertrauen und die dortigen Informationen als sehr wichtig erachten.

Nun, durch die neuen Ereignisse, die bei Facebook wieder bekannt geworden sind, erkenne ich, dass der Schritt, Facebook mit unserer Firmenpräsens zu verlassen und somit nicht in die Gefahr eines Datenschutzloches zu kommen, die richtige war.

Die Süddeutsche Zeitung titelt vor drei Tagen: „Private Posts veröffentlicht – Facebook räumt Datenpannen ein“. Nach dem Cambridge-Analytica-Skandal berichten nun alle Medien, den nächsten Zwischenfall. Diese neue Datenschutzpanne wurde von Facebook bereits zugegeben: Von 14 Millionen Nutzern wurden über mehrere Tage private Nachrichten öffentlich gemacht. Es wird weiter berichtet, dass Nutzer über eine Blackberry-App auf Hunderttausende von fremden Nutzerdaten zugreifen konnten.

Es wird berichtet, dass ein Reporter von der New York Times im Selbstversuch mit einem Blackberrygerät Zugriff auf den privaten Daten von 556 seiner Freunde und auf 294 258 Daten von deren Freunden hatte. Er erhielt dabei auch Informationen der fremden „Freunde“ zu deren: Beziehungsstatus, Religionszugehörigkeit, politische Neigungen usw.

Das sind alles sehr wichtige Attribute, die gemäß der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung besonders schützenswert sind.

Facebook hat schon das Leben der Welt verändert.