Mein Kuraufenthalt im Heilbad Piestany
Anfang Oktober machte ich mich auf den Weg in Richtung Slowakei. Dort begann am 06.10.2011 meine Kur, in dem idyllischen Städtchen Piestany.
Das Wahrzeichen von Piestany ist der Krückenbrecher. Er symbolisiert dem Kranken, der mit Krücken nach Piestany kommt, dass er den Kurort ohne Krücken verläßt.
Piestany ist weltweit bekannt für seinen schwefelhaltigen Heilschlamm. Dieser entsteht in einem toten Flussarm des Flusses Waag. Nach dem entnehmen des Schlamms aus dem Fluss wird er in speziellen Becken gelagert, in den er mindestens ein Jahr reifen muss. Damit der Schlamm möglichst stark mit Mineralelementen angereichert wird, fließt ununterbrochen schwefelhaltiges thermales Wasser ein.
Piestany ist zusätzlich bekannt wegen seines Heilwassers. Es gibt zehn thermale Mineralwasserquellen. Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig dieses nach „faulen Eiern“ riechende Wasser zu trinken, aber was mache ich nicht alles für meine Gesundheit. Mein Tipp, zuerst die Nase zuhalten und dann das warme Wasser trinken.
Die Eigenschaften des Wassers und des Schlamms werden zu therapeutischen und präventiven Zwecken genutzt. Beides zusammen dient der Regenerierung und Therapie der Wirbelsäule und des Bewegungsapparates.
Da ich schon seit mehreren Jahren Probleme mit meinem Bewegungsapparat habe, erhoffe ich mir hier doch etwas Linderung. Vielleicht werden die Blockaden im Rücken diesen Winter noch etwas auf sich warten lassen oder im Idealfall gar nicht auftreten.
Nachdem ich am Freitagnachmittag in Piestany angekommen bin und im Hotel Thermia Palace eingecheckt habe, konnte ich sofort die Sprechstunde des diensthabenden Arztes besuchen. Dort wurde in einem persönlichen Gespräch die Therapie festgelegt. Schon 2 Stunden später hatte ich meinen Plan für die nächsten 14 Tage auf dem Zimmer.
Von meinen zwei Kuren, die ich schon bekommen habe, weiß ich, dass am Samstag Ruhetag ist, aber nicht so in Piestany, hier wurde auch am Samstag therapiert, was mir sehr gut gefallen hat.
Ich bekam in den 14 Tagen ganz verschiedene Anwendungen. Am besten fand ich das Kohlensäurewannenbad. Hier hatte das Gefühl, ich liege in einer Wanne voller Sekt (aber warmen).
Auf meiner Kurverordnung standen noch folgende Anwendungen. Hydro Wirbelbad – Hydro Unterwasserdruckstrahl – Wannen Perlbad – Gasspritzen – Schlammpackungen – klassische Massage – Wassergymnastik in der Gruppe – Elektro Unterschallbehandlung – Lasertherapie – Parafango und noch eine Behandlung mit kleinen elektrischen Stromschlägen, dies dient dazu die Durchblutung wieder mehr anzuregen.
Los ging es fast immer um 7.30 h, davor musste ich aber schon gefrühstückt haben. Das hieß immer früh aufstehen.
Es gibt keine Anwendung die ich besonders hervorheben könnte, jede war auf ihre Weise sehr angenehm. Die Schlammpackungen waren für mich am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig.
Der heiße Schlamm wurde auf ein Laken gestrichen wo ich mich dann mit dem Rücken drauflegte. Als nächsten kam eine Ladung Schlamm auf die Schultern – die Hüftknochen – die Knie und die Füße. Danach wurde ich mit einem Laken und einer Plastikhülle zugedeckt, darauf kam noch eine kuschelige Wolldecke.
Bei gedämpften Licht und leiser Entspannungsmusik blieb ich 15 Minuten liegen. Danach ging es zum Duschen und danach wurde ich wieder in ein Laken und eine Wolldecke eingewickelt und durfte mich jetzt noch 15 Minuten entspannen.
Was ich als sehr angenehm empfunden habe, waren die Ruhepausen nach allen Bädern. Nach jedem Bad durfte ich mich noch für 15 Minuten auf eine Liege legen und im Hintergrund lief leise Entspannungsmusik.
Dieser leisen Hintergrundmusik konnte ich auch auf den Fluren des Heilbades Irma lauschen, wenn ich gerade ein bisschen Zeit zwischen den Anwendungen hatte.
Am Ende meines 14 tägigen Aufenthalts konnte ich doch einige Erfolge feststellen. Am meisten hat es mich erfreut, dass ich wieder ohne Schmerzen weit genug runter kam, um meine linke Socke anzuziehen.
Nun bin ich seit drei Tagen wieder in meiner kalten Heimat und fühle mich richtig wohl.
Viele Grüße aus Jever, Ihre Inge Ehlers.