Nerja – Cortijo Hidalgo – Das Glück der Erde …
Heidi Ramseier bietet für Pferdefreunde Ausritte zum Strand und in die Berge rund um Nerja
Etwas versteckt liegt Heidi Ramseiers Reitstall im Industriegebiet des Städtchens Nerja. Doch die Schnitzeljagd nach Hinweisschildern mit der Aufschrift „Cortijo Hidalgo“ und dem Bild eines Steigbügels lohnt sich, denn hier erwarten den Pferdefreund 14 zutrauliche Vierbeiner, die jeden Ausritt zum Vergnügen machen.
Ihren Reitstall gründete Heidi direkt nach ihrem Umzug nach Spanien vor 13 Jahren. Wie so oft war die Liebe Grund für die Verlagerung ihres Lebensmittelpunktes. Bei einem Sprachkurs in Nerja lernte die Schweizerin ihren Mann Antonio kennen, mit dem sie zusammen ihren Reitstall betreibt. 14 Pferde, 14 Katzen, drei Fohlen, drei Hunde, drei Schweine und einige Hühner und Puten tummeln sich unter dem Dach des weitläufigen Offenstalls, der von Obstplantagen umgeben wie ein Paradies für Mensch und Tier wirkt. Der reichliche Auslauf und die Haltung in der Herde machen die Pferde sehr ausgeglichen, daher sind sie auch für Reitanfänger und Kinder gut geeignet.
Eine Arbeit, die Spaß macht
Heidi Ramseier ist sichtbar zufrieden mit ihrem Beruf. Mit dem Reitstall hat sich die aus Zürich stammende Heidi ihren Traum verwirklicht, denn seitdem sie das erste Mal auf einem Pferderücken saß, kann sie sich das Leben ohne die Tiere nicht mehr vorstellen.
Mit Begeisterung erzählt die Schweizerin, wie sie zum Reiten kam: „Ich war schon 25, als ich zum ersten Mal auf einem Pferd saß. Damals verbrachte ich meinen Urlaub im Süden Afrikas, in Lesotho, und wurde von einem Bekannten auf einen zweistündigen Ausritt mitgenommen. Mir war sofort klar: Das ist meine Welt.“
Mit vier Pferden startete sie 1998 den Pferdehof „Cortijo Hidalgo“. Das Geschäft lief von Anfang an gut. „Wir konnten immer vom Reitbetrieb leben“, sagt Heidi Ramseier. „Mit dem Euro erlebten wir zwar wie alle eine kleine Flaute, aber seit 2011 geht es wieder bergauf.“
Die andalusische Tourismussaison geht von Ostern bis Ende Oktober. Anstrengend wird es für die Schweizerin vor allem in der Hochsaison im Juli und August. Während dieser Zeit stellt Heidi meistens ein oder zwei Helferinnen ein, die ihr bei der Pferdepflege helfen und die geführten Ausritte begleiten. Mittlerweile hat die Schweizerin viele Stammkunden, die jedes Jahr ihr Lieblingspferd besuchen.
Die Ausritte, die Heidi Ramseier anbietet, führen durch die wunderschöne Umgebung von Nerja, in das bezaubernde kleine weiße Dorf Frigiliana oder direkt an den Strand „El Playazo“.
Einer der Ausflüge geht durch die Berge, die Nerja umgeben und hinunter zum Río Seco. Er dauert eineinhalb Stunden und kostet 25 Euro.
Wie jeder Ausritt beginnt auch dieses Reiterlebnis erst, wenn die Pferde gestriegelt und gesattelt sind. Die Andalusier-Pferde tragen traditionell spanische Sättel, die sehr bequem sind und ängstlichen Reitern durch ihren Knauf vorne ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Wenn alle Reiter aufgestiegen sind, kann es schließlich losgehen.
Heidi Ramseier leitet den Trupp auf ihrer Schimmelstute Española an und lenkt deren Schritte zunächst aus Nerja hinaus. Schon kurz nach dem letzten Haus hat man einen traumhaften Ausblick bis zum Meer. Danach müssen die Reiter beim Durchqueren der weitläufigen Avocado-Plantagen darauf achten, dass die Pferde nicht von den Bäumen fressen, denn Avocados sind hochgiftig für die Tiere.
Hunde begleiten jeden Ausritt
„Wie wär‘s mit einem kleinen Trab?“, fragt Heidi wenig später, und schon zockeln die Pferde lehrbuchmäßig hintereinander her. Ihre Hunde sausen vergnügt davon. Die drei begleiten alle Ausritte und freuen sich merklich über die willkommene Abwechslung. Die Pferde lassen sich durch die kläffenden Windhunde und den schon etwas ins Alter gekommenen Schäferhund kein bisschen aus der Ruhe bringen und warten ruhig am Straßenrand, als ein Lastwagen an ihnen vorbei fährt. Heidi führt die Gelassenheit ihrer Pferde darauf zurück, dass die Tiere in einer Herde im Freien gehalten werden, wo sie sich mit ihren Artgenossen austoben können.
Als Nächstes führt der Weg hinunter zum Río Seco, wo sich die Reiter unter dem dichtem Schilfwuchs über die Mähne ihres Reittiers beugen müssen, um im Sattel zu bleiben. Das dschungelartige Gewächs und das Geräusch von im Wasser platschenden Pferdehufen verleihen dem Ausritt einen Hauch von Abenteuer und Safari.
Unter Granatapfelbäumen hindurch und an weißen Fincas vorbei geht es schließlich wieder den Berg hinauf Richtung „Cortijo Hidalgo“. Hier angekommen, dürfen sich die Pferde über eine Belohnung freuen: Jedes Tier bekommt einen saftigen Apfel. Dann werden die Vierbeiner wieder in die Freiheit entlassen und die Ausrüstung in der Sattelkammer verstaut.
Große Auswahl an Touren
Neben den geführten Ausritten bietet Heidi Ramseier ihren Kunden die Möglichkeit, Pferde für einen Tagesausflug oder nur ein paar Stunden zu mieten.
Doch auch für alle, die etwas ganz Besonderes erleben möchten, hat die Schweizerin etwas zu bieten: Ob Ausritte in einer Vollmondnacht oder ein Ausflug mit Picknick am Fluss oder in den Bergen der Sierra Almijara – Heidi hat genügend Vorschläge für einen gelungenen Tag hoch zu Ross.
Die Höhepunkte des Jahres sind jedoch eindeutig die Wallfahrt zu Ehren von San Isidro am 15. Mai und die Feria von Nerja Anfang Oktober. An beiden Veranstaltungen nimmt die Schweizerin in traditioneller andalusischer Flamencokleidung teil und bietet auch ihren Kunden die Möglichkeit, diese Ereignis auf einem ihrer Pferde mitzuerleben.
Der „Cortijo Hidalgo“ bietet geführte Reitausflüge für bis zu 14 Personen an. Ein einstündiger Ausritt kostet 17 Euro, ein Vollmondritt dauert zweieinhalb Stunden und kostet 38 Euro. Ein fünfstündiger Ausflug inklusive Restaurantbesuch in Frigiliana ist für 85 Euro pro Person zu haben.
Alternativ kann man die Gegend um Nerja für 17 Euro die Stunde auf eigene Faust entdecken.
Weitere Ausrittsmöglichkeiten und Informationen gibt es im Internet unter www.mein-spanien-urlaub.de. Pferde und Ausritte können unter der Nummer 04461 93260 gebucht werden.