Nordspanien-Urlaub mit Weingütern und Herrenhäusern

Auf geht´s, zu meiner Gruppenreise mit einer kleinen Nordspanien-Rundreise! Diesmal tauche ich ein in die Kultur, Tradition und Geschichte Nordspaniens, das Baskenland und Kantabrien. Bisher kannte ich diese Region nur von Fernsehberichten oder  Hochglanzbroschüren. Da saß ich nun in Hannover und wartete auf meinen Flug nach Bilbao und war gespannt, was mich in meinem Nordspanien-Urlaub erwartet.

Dort angekommen ging es gleich weiter nach Santillana del Mar, ein verträumtes mittelalterliches Städtchen mit wunderschönen Renaissancebauten, die Fassaden reich dekoriert, mit Holzbalkonen und Blumenkästen. Traumhaft! Mittlerweile dämmerte es und die Straßenlaternen verliehen der Stadt ein ganz besonderes Flair.

Am nächsten Morgen nach einem Spaziergang durch die Stadt fuhren wir zu den Höhlen von Altamira, die 1985 in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen wurden. Nur 8000 Menschen dürfen jährlich die weltbekannten Felsmalereien, die Menschen vor rund 15000 Jahren schufen, bewundern. Sehr anschaulich wird die Entstehung der Menschheit und die Entwicklung des Klima´s (Klimawandel) dargestellt.

Auf dem Weg nach Comillas, einem Fischerdorf, dass dank der Finanzierung des Markgrafen von Camillas und dessen freundschaftlicher Beziehung zu Alfons XII zum Sommertreffpunkt für den Adel wurde, konnte ich mich an dieser einzigartigen Landschaft gar nicht satt sehen. Vom Palast des Markgrafen aus konnten wir die päpstliche Universität (Gotikbau mit Jugendstildekoration), die hoch auf dem Berg thronte, bewundern. Einmalig! In diesem Dorf baute Antoni Gaudi ein Sommerschlösschen – das Capricho. Ein einzigartiges Gebäude, bei dem einem die Farbenfreude und die Kombination der Materialien als Erstes ins Auge fällt.

Mittags nahmen wir Platz in der Bodega del Riojano, in Santander. Es wurde uns traditionelle Küche, basierend auf hochwertigen, lokalen Produkten serviert. Einfach nur köstlich! Dekoriert ist die Bodega mit zahlreichen alten Weinfässern, die von wichtigen zeitgenössischen Malern dekoriert wurden. Über der Theke hingen unzählige Schinken, die einem sprichwörtlich das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Weiter ging es zu einer der schönsten Buchten der Welt, wo sich Stadt und Meer wunderbar vereinen und danach zum Magdalenen-Palast.  Heute beherbergt der Palast die Sommer-universität, früher verbrachte Alfonso XIII hier seine Sommer. Bevor es zu unserer heutigen Unterkunft ging, noch ein kleiner Stopp im Parador de Limpias. Der ursprüngliche Palast ist ein „Schmuckstück“ und liegt in einer riesigen Gartenanlage mit einem abwechslungsreichen Baumbestand. Wunderschön!

Paradores? Das sind Hotels die in Spaniens schönsten Bauten untergebracht sind – in Burgen, Schlösser und Adelspalästen. Diese Hotelkette ist in staatlicher Hand und lockt viele Touristen in das ländliche Spanien. Einer schöner als der Andere! Das Flair ist der Paradores ist einmalig! Abends empfängt uns das charmante San Roman de Escalate, ein Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Die Zimmer individuell eingerichtet, mit Kunstwerken, einige sogar mit Mamorsäulen und Himmelbetten.

Am nächsten Morgen besichtigten wir den Palast de la Pena, der mittlerweile ein Luxushotel beherbergt. Der nächste Stopp war dann die Bodega Vidular. Die Weinbauern legen Wert auf den traditionellen Weinanbau und kreieren mit viel Hingabe außergewöhnliche Weine. Eine Weinprobe, mittags? Egal, irgendwo auf der Welt ist ja immer 17.00 Uhr. Wir bekamen ausgewählte und traditionelle Gerichte serviert. In dieser einzigartigen Atmosphäre dauerte auch gar nicht lange, da gab unser Reiseleiter spanische Volkslieder zum Besten und unsere Gastgeber stimmten mit ein. Ein wunderbares Erlebnis!

Langsam ging es nach Bilbao. Nach dem ländlichen Kantabrien wollten wir nun das Baskenland erkunden. Unser Hotel lag direkt gegenüber dem Guggenheim Museum. Bei einem Spaziergang durch die Stadt wurden wir in die Geschichte Bilbao´s eingeweiht. Aus der Industriestadt ist eine strukturierte Stadt geworden, mit dem Schwerpunkt auf ökologische und urbane Regeneration. Im Anschluss besuchten wir die Altstadt mit über 200 Lokalen.

Hier wollten wir eine abendliche Pintxosrunde unternehmen. Ich hatte gar keine Ahnung was da auf mich wartete. In der ersten Pintxosbar standen lauter kleine „Häppchen“ auf der Theke, soweit das Auge reicht. Herrlich angerichtet, ein Augenschmaus. Pintxos?… sind Tapas, die viel aufwendiger zubereitet werden. Dazu trinkt der Baske einen Txacoli (moussierender Weißwein aus der Region). So zieht man von Pintxosbar zu Pintxosbar und genießt die Köstlichkeiten.

Am nächsten Morgen konnten wir, beim Frühstück auf der Dachterrasse, das Guggenheim-Museum bestaunen. Eines der wichtigsten Bauwerke der Stadt, vom amerikanischen Architekt Frank Gehry entworfen. Einzigartig, wie das Baumaterial „Titan“ jeden Augenblick des Tages in unterschiedlichsten Lichtreflektionen erscheinen lässt.

Nachdem wir das Guggenheim-Museum besichtigt hatten, verließen wir Bilbao und fuhren nach Getaria, ein hübscher Küstenort, aus dem die Persönlichkeiten wie der Entdecker Juan Sebastian Elcano oder der Modeschöpfer Cristobal Balenciaga stammen. Verwöhnt wurden wir mittags mit regionalen Produkten. Anchovis waren für mich nie etwas Besonderes, immer zu salzig. Aber die Getaria waren einfach „Klasse“.  

Als wir gegen Abend in San Sebastian ankamen, war ich fasziniert. Traumhafte Jugendstilgebäude standen zwischen hochmodernen Bauten und einzigartige Kirchen verzierten die Straßen. Ich hatte mein absolutes Highlight dieser Reise gefunden, San Sebastian. Bei unserem Spaziergang durch die Stadt bewunderten wir bei Sonnenuntergang die Bucht „ La Concha“. Beeindruckend! Es war ein Vergnügen diese Stadt zu durchstreifen und die Pintxos-Kunstwerke zu kosten, denn San Sebastian beherbergt weltweit die meisten Michelin Sterne pro Quadratmeter. Gaumenkitzler par exellence! Reinste Geschmacksexplosionen.

Bevor wir Abschied nehmen müssen, fahren wir noch in den baskischen Teil Riojas und lassen uns in die Welt des Weines von Marques de Riscal entführen. Inmitten vieler Weinberge liegt das eindrucksvolle Hotel Marques de Riscal und die Kellerei. Das Hotel ist die plastische Darstellung des wahren Geistes einer Kellerei und wurde von Frank Gehry gestaltet. Es muss traumhaft sein, inmitten der Weingüter auf einer Terrasse zu frühstücken und zu sehen, wie auch hier die Sonne das Dach des Hotels in zauberhafte Farben tauchte.

In vier Tagen habe ich romantische Buchten, traumhafte Strände und Felsküsten bewundern können. Einzigartige Landschaften gesehen und herzliche Menschen kennengelernt. Manchmal dachte ich, ich bin in Frankreich, oder doch Skandinavien, nein, die Schweiz. Nordspanien vereint so viele Landschaftsbilder in einem Küstenstreifen. Unglaublich! Jede einzelne Region hat seinen Reiz, in dieser Kombination war es einfach einzigartig.  Bei mir hat diese Reise Spuren hinterlassen und, Baskenland und Kantabrien, ich komme auf jeden Fall wieder.

Kirsten K. aus Minden