Reisebericht Andalusien

Unsere Reise startete im schönen Málaga, das gleich am Meer liegt. Auf dem Weg nach Jerez machten wir ein paar kleine Stopps, unter anderem in Ronda. Die kleine Stadt fällt, wenn man zum ersten Mal reinfährt, überhaupt nicht auf, da es eine sehr kleine Stadt ist. Wir parkten auf einem öffentlichen Parkplatz bei dem man natürlich bezahlen musste (ist schließlich nicht leicht einen Parkplatz in Spanien zu finden, wie wir auch noch öfters feststellen mussten!). Die Stadt ist hübsch und voller Pflastersteinen, und wenn man durch die engen Straßen spaziert sind links und rechts kleine Geschäfte für Touristen. Ich habe mir ein kleines Souvenir in einem Laden gekauft und sogar der Verkäufer konnte gutes Deutsch sprechen, was mich sehr beeindruckt hat. Sehr schnell erreicht man die berühmte Brücke, die sich „El Puente Nuevo“ (Die neue Brücke), nennt. Von der Brücke aus kann man in die 120 m tiefe Schlucht hinunterblicken, durch die der Fluss „Río Guadalevín“ fließt. Man bekommt einen wundervollen Blick über Ronda mit seinen weißen Häusern und der Natur.
Obwohl es eine kleine Stadt ist, herrscht hier sehr viel Trubel. Nur ungefähr 100 m von der Neuen Brücke entfernt, entdeckt man eine kleine Straße, voll von Läden. Eine kleine Shoppingstreet sozusagen. Mädchen in meinem Alter haben hier natürlich ihre größte Freude, denn es gibt auch bekannte Läden wie z. B. Mango oder Zara, Swarowski und sogar einen H&M 😉 falls man Lust auf einen kleinen Snack hat, kann man sich in der Eisdiele neben an auch leckere Erfrischungen kaufen: nicht nur Eis, sondern auch Waffeln, Crêpes oder Milchshakes. Wenn man noch Lust dazu hat, kann man sich noch ein bisschen in der Stadt aufhalten und sie sich anschauen, denn sie ist nicht wie jede andere kleine Stadt und ein Besuch ist auf jeden Fall lohnenswert!

Weiter geht’s nun nach Jerez, vorbei an den schönen weißen Dörfern und der Natur. In Jerez angekommen, besuchen wir eine Bodega. Anfangs dachte ich es könnte sehr langweilig werden, denn für Jugendliche ist eine Bodega mit Ihren Sherrys jetzt wohl nicht das Spannendste. Allerdings muss ich sagen, dass sie mich doch beeindruckt hat. Die Führung bekamen wir von einer Deutschen, die schon seit 6 Jahren in Andalusien lebt, die auch sehr freundlich war. Sie erklärte und wie die Sherrys gelagert werden, und dass es sogar Sherrys gibt die mehrere Jahrzehnte alt sind, was ich bisher auch noch nicht wusste. Es ist trotzdem interessant anzuschauen, wie eine Bodega von innen aussieht (auch wenn es einen jetzt nicht so sehr interessiert), aber es schadet schließlich niemand, schon einmal eine Bodega besucht zu haben.
Nach dem Weinkeller wird uns noch ein kleiner Raum mit Sammlungen von christlichen Malereien gezeigt, die der Besitzer dieser Bodega gesammelt hat und eine als die berühmtesten und größten Sammlungen in der Umgebung gilt. Danach wurden wir in einen Raum geführt, um Sherrys zu kosten. Dazu bekamen wir kleine Snacks wie Chips und mit Fisch gefüllten Oliven. Die Sherrys waren jetzt nichts für meinen Geschmack, da ich keinen Alkohol mag und deswegen auch nicht viel trinke. Aber bin mir trotzdem sicher, dass es für Familien oder allgemein „Sherry Liebhaber“ eine nette Sache ist sich eine Bodega anzuschauen und am Schluss auch eine kleine Kostprobe davon zu nehmen (Natürlich ist ein kleiner Schluck Wasser auch immer dabei).
Nicht weit von der Bodega entfernt liegt das Hotel, in dem wir für diese Nacht blieben. Das Hotel ist groß und schön, das Zimmer total in Ordnung, und sogar das Personal kann deutsch sprechen. Am Abend sind wir ein bisschen durch die Stadt spazieren gegangen, um ein hübsches Restaurant zu finden in das wir uns reinsetzten konnten. Was leider der Nachteil bei den Restaurants in Andalusien ist, ist, dass es kaum vegetarisches Essen gibt. Allerdings für die Spanier kein zu großes Problem, da man von einem Hauptgericht auch gern einfach das Fleisch bzw. den Fisch weglassen kann. Also aß ich Reis mit Gemüse. Was man allerdings beachten sollte, ist, dass nicht  alle Spanier Englisch sprechen können. Zwar gibt es fast überall eine englische Speisekarte, jedoch verstehen sie nicht immer wenn man versucht ihnen etwas auf Englisch zu erklären oder  wenn man eine Frage stellt. Deshalb wäre es zu empfehlen immer ein kleines Übersetzungsbuch dabei zu haben!

Am nächsten Tag ging es weiter nach Cádiz. Das Frühstücksbuffet in dem Hotel in Jerez war sehr gut, es gab ziemlich viel Auswahl.

Leider hat es über die Nacht geregnet, deswegen war auch das Wetter leider nicht besonders gut. Cádiz ist meiner Meinung nach eine schöne Stadt, allerdings sehr viel Verkehr und sehr schwierig einen Parkplatz zu finden! In Cádiz sind wir in eine typische Tapas-Bar gegangen, bei der es zwar keine Sitzplätze gab, weil man an der Bar steht (allerdings hätte man sich auch in das Restaurant reinsetzen können), dafür war das Personal total freundlich und das Essen sehr lecker! Es gab eine Riesenauswahl an Salaten, Fisch, Gemüse… kalte sowie auch warme Taps, von denen man auf jeden Fall satt wird und das auch noch zu einem günstigen Preis! Allerdings ist es noch um halb 2 ziemlich leer. Die Spanier sind schließlich dafür bekannt, dass sie immer spät essen.

In Cádiz haben wir dann noch einen kleinen Park besichtigt der viele verschiedene Tiere hatte.
Leider konnten wir aufgrund des Wetters nicht viel von der Stadt sehen.
Danach sind wir zum Nationalpark Donana gefahren. Für Naturliebhaber vielleicht interessant, aber für Jugendliche eher nicht so. Außer vielleicht für kleine Kinder die gern in der Natur spielen könnte es schön sein. Ansonsten vielleicht ein bisschen langweilig.

Das nächste Ziel war Sevilla. Wir kamen erst spät an und die Stadt wollten wir deswegen erst am nächsten Tag besichtigen. Das Hotel war sehr gut, vor allem das Personal war sehr freundlich und das Gepäck wird sogar aufs Zimmer gebracht. Auch kostenlosen Internetanschluss gibt es da, was für manche ganz nützlich sein kann.

Am nächsten Tag in Sevilla trafen wir uns schon um 10 Uhr in der Nähe des Flusses. Wir starteten eine Fahrrad Tour durch Sevilla mit vielen anderen Teilnehmern, die alle Deutsche waren außer einem britischen Pärchen. Die Fahrräder waren keine gewöhnliche, die Fahrräder waren kleine wackelige Gestelle mit dünnen Reifen. Am Anfang schien es mir unmöglich damit zu fahren, doch man gewöhnt sich schnell daran und dann macht es richtig Spaß. Es ist mal was ganz anderes. Unsere Leiterin war gerade mal eine 20-jährgie Studentin die im Moment Deutsch und Französisch studiert. Sie konnte schon ziemlich gutes Deutsch sprechen und wir hielten an jeder Sehenswürdigkeit an und sie erzählte uns etwas darüber. Es war sehr schön mit dem Fahrrad durch Sevilla zu fahren, da man einen groben Überblick bekam was die Stadt so zu bieten hat. Sevilla ist keine normale Stadt wie man sie sich vorstellt, sie hat etwas Besonderes. Die Gassen sind sehr schmal aber überall mit Blumen verziert, es ist nicht schmutzig wie in den meisten großen Städten und die Menschen dort sehen alle sehr friedlich aus. Überall gibt es kleine Cafés in die man sich reinsetzen kann oder auch schöne Parks. Am Ende der Fahrradtour sind wir alle miteinander in einen Park gehockt in welchem wir einen Kaffee tranken. Es war sehr toll durch Sevilla zu fahren, allerdings mussten wir gleich wieder weiter nach Carmona fahren was sehr schade war, denn meiner Meinung nach sollte man mindestens 2 ganze Tage in Sevilla bleiben. Die Stadt hat so viele Sehenswürdigkeiten und ist so schön, dass man sich nicht mit nur einem Tag zufrieden geben sollte.