Rückreise von der Costa del Sol nach Hamburg fast ohne Rückflug
Heute ist es soweit, um 11:00 Uhr werde ich von der Appartementanlage Laguna Beach in Torrox-Costa mit dem Transferbus der Firma Schlosser-Reisen abgeholt. Im Bus sitzen schon einige Gäste, die von anderen Hotels abgeholt wurden. Nach mir werden noch einmal Gäste in Torre del Mar am Hotel Torremar abgeholt. Von hier aus geht es nun direkt zum Flughafen Malaga.
Vor dem neuen Terminal T3 am Flughafen Malaga hält der Bus, die freundliche Transferbegleitung verabschiedet uns und wünscht uns einen guten Flug. Diesen Wunsch können wir im Luftraum von Hamburg später gut gebrauchen. Nun sind wir ja noch in Malaga, jeder schnappt sich seinen Koffer und rein ins Terminal. Bis zum einchecken ist noch etwas Zeit, deshalb erkunde ich den neuen Terminal. Es gibt viele neue Geschäfte mit Bekleidung, Schmuck und Geschenkartikeln auch Restaurants der unterschiedlichsten Arten sind in dem Terminal. Bei der Auswahlmöglichkeit zwischen Burger King, englischem Pup und spanischer Bar entscheide ich mich für die spanische Variante. Ein letztes mal Baguete mit Seranoschinken und Mineralwasser. Das Baguette ist recht lecker, kommt aber nicht mit, mit meinem heutigen Frühstück bei „meinem“ Bäcker, weil da war immer …
Nach diesem leichten Mittagessen gehe ich zum Check-in-Schalter. Da ich eine Air Berlin-Karte habe, kann ich an den Extraschalter gehen. Vor mir ist eine kleine Gruppe von 5 Personen, die ziemlich schnell abgefertigt werden. Jetzt ich, Koffer auf das Band gehoben mit der Erkenntnis das außer mir auch mein Koffer an Gewicht zugenommen hat. Die Mitbringsel wiegen doch etwas mehr als ich gedacht hatte. Die freundliche Spanierin am Schalter sagt aber nichts und freut sich, weil ich mit meinen wenigen Brocken Spanischversuche ihr klar zu machen, dass ich gerne am Notausstieg sitzen möchte. Sie antwortet mir auf Englisch, was das Gespräch deutlich vereinfacht. Notausstieg mit Fensterplatz ist eingebucht und der Koffer fährt auf dem Kofferfliesband schon mal los.
Bis jetzt ist alles noch im grünen Bereich, doch nun fängt es an spannend zu werden. Das Gesicht der freundlichen Spanierin verfinstert sich mit starrem Blick auf den Monitor. Die Finger klappern immer energischer auf der Tastatur des Rechners, dass es sich schon bald wie ein Stakkato anhört. Plötzlich Ruhe, Kopfschütteln und sie macht den Rechner aus. Kuckt mich mit großen Augen an und murmelt in Englisch: “ It doesnt work“. Ich bleibe gelassen, wissend ich fliege heute auf jeden Fall, egal was der PC macht. Naja, der Terminal ist seit einer Woche offen, das sind die üblichen Anfangsschwierigkeiten denke ich so für mich. Der Rechner fährt wieder hoch, Gesicht der Spanierin erhellt sich und die Tasten werden wieder intensiv bearbeitet. Nach kurzer Zeit ziehen Zornesfalten bei meiner Spanierin auf, der Rechner wird wieder runter gefahren.
Zwischenzeitlich stehen hinter mir zwei mittelalte Frauen, von der die eine Frau recht interessiert ist an ihrem Umfeld, den Mitmenschen und was bei meiner Spanierin passiert. Ihre neugierige direkt Nachfrage beantwortet leicht missgelaunt Spanierin in Englisch mit dem Hinweis, dass sie noch ausreichend Zeit hat, bis ihr Flieger geht. Meine Spanierin versuchte erneut ihr Glück, den Rechner zu starten und dem Drucker meine Bordkarte zu entlocken, ohne jeden Erfolg. Derweil hat sie schon einen recht roten Kopf bekommen. Nun greift sie resolut zum Telefon und wählt den Techniker, während sie sich zwischendurch immer mal wieder für die Verzögerung entschuldigt. Ich bleibe absolut gelassen, nicke zustimmend und außerdem tut sie mir leid, denn wir alle haben schon mehrfach mit einem Rechner gekämpft.
Derweil habe ich Kontakt zu den beiden Frauen aufgenommen. Die aufgeregte blonde Frau war doch vorhin in der Fünfergruppe vor mir, was macht sie nun mit der Anderen hinter mir? Ja, sagt sie, das ist meine beste Freundin, die ich vergessen habe. Meine Gegenfrage, beste Frenudin und dann vergessen, wie geht denn dass, beantwortete sie lachend: Na, halt beim einchecken, dass sie neben mir sitzt. Nun ist ihre Ungeduld auch erklärt, denn je länger das mit meiner Bordkarte dauert, umso geringer wird die Chance, das der Platz neben ihr für die Freundin frei bleibt, da an drei anderen Schaltern die Gäste auch eingecheckt werden. Als ich mich umdrehe sehe ich, dass an den beiden Nebenschaltern die dortigen Damen auch mit ihrem Rechner kämpfen. Hier stehen allerdings lange Warteschlangen davor, die alle nach Zürich fliegen wollen. Das Gesicht „meiner“ hellt sich etwas auf, sie sieht den Techniker in dem Abfertigungsbereich. Allerdings fängt der erst mal bei den Nachbarinnen mit dem Zürichflug an. Nach einigen Handgriffen hier und da und dort scheint es bei den Nachbarinnen wieder zu funktionieren. Nun kommt er zu uns. Kurze Rückfrage um das Problem zu erkennen, Rechner runterfahren und auch hier und da und dort werkeln mit dem Ergebnis: mh? Noch mal werkeln und dann telefonieren. Derweil ist „meine“ Spanierin mit meinen Eincheckdaten zu dem Schalter, an dem die anderen Gäste nach Hamburg einchecken, gegangen. Dort macht sie den Versuch, meine Bordkarte auszudrucken, leider ohne Erfolgt. Zwischenzeitlich ist ein weiterer Spanier vom Flughafenpersonal erschienen. Der junge Mann spricht fließend deutsch und erklärt mir das Problem, soweit es klar ist. Die beiden mittelaten Frauen haben mittlerweile die Nerven verloren und sind zu dem Schalter mit den normal Eincheckern gelaufen. Der Techniker werkelt, aber immer noch ohne Erfolg.
Nun betritt eine ältere Spanierin die „Bühne“, lässt sich meine Daten geben und macht sich am Rechner zu schaffen. Der deutsch sprechende Spanier hat das Problem erkannt und schlägt vor, die Bordkarte per Hand auszustellen. Die Frauen wehrten diese Idee vehement ab, weil das bei den Sicherheitskontrollen überhaupt nicht gehen würde. Die Idee war für mich auch ein logischer Lösungsansatz. Meine Idee dazu, dann begleitet mich halt jemand, der das Problem dort erklären kann. Während dieser Diskussionsrunde ist es der älteren Dame gelungen die Bordkarte auszudrucken. Na also, geht doch, in der Ruhe liegt die Kraft. Am Anfang war ich mir sicher, dass alles klappt. Nach fast 45 Minuten ist die Sicherheit langsam geschwunden, dennoch war ich wild entschlossen, auf meinen Flug zu bestehen. Egal, nun habe ich meine Bordkarte.
Der Rest bis zum Abflug verlief normal. Der Flieger von Air Berlin hatte mal wieder Verspätung und das Brötchen während des Fluges war auch schon mal leckerer. Nun sind es noch fast 30 Minuten bis zur Landung in Hamburg. Der Copilot macht seine Ansage, dass wir die Flughöhe verlassen und er mit Turbolenzen rechnet. Kaum hatte es das ausgesprochen, fingen die auch sofort an. Bis zur Landung in Hamburg hat es recht heftig gewackelt. Entsprechend der alten Fliegerweisheit, sind auch wir runter gekommen.
Beim von Bord gehen konnte ich den kräftigen Regen sehen und dunkel war es auch schon, obwohl es erst 19:00 Uhr ist. In Torrox dämmerte es erst gegen 19:30 Uhr. Koffer abholen und mit dem Shuttlebus zum Parkplatz 8 verlief alles normal. Aber dann auf dem Parkplatz bei dem starken Regen und dann zum Auto durch viele Pfützen, das war schon heftig. Zum Glück stand mein Wagen ja ziemlich weit hinten, so dass ich sicher sein konnte, dass ich patschnass bin, wenn ich das Auto erreicht habe.
Meine Rückfahrt wurde begleitet von grellen Lichtblitzen, grollendem Donner und sinnflutartigen Regenfällen. Als ich dann endlich zuhause war, bin ich todmüde ins Bett gefallen.