Sevilla, die lebensfrohe Hauptstadt Andalusiens am Ufer des Guadalquivir

Berge in kleine Dörfer habe ich nun schon mächtig viele gesehen, deshalb habe ich mich gestern Abend noch kurzfristig entschieden mit Schosser-Reisen heute eine Tagesfahrt nach Sevilla mit dem Bus zu unternehmen. Irgendwo habe ich mal gelesen, das ein schlauer Mensch gesagt haben soll: „Hast Du Sevilla nicht gesehen, hast Du nicht wunderbares erlebt!“ Na, da ich auch was Wunderbares erleben will, fahre ich mit dem Bus nach Sevilla.

Das Frühstück fällt heute leider aus, weil ich schon um 07:15 Uhr an der Hauptstrasse vor der Appartementanlage Laguna Beach abgeholt werde. Der Bus ist ziemlich pünktlich da und die Reiseleitung begrüßt mich sehr freundlich und nimmt mir meine Mitfahrberechtigungskarte ab. Der Bus ist fast voll, doch im hinteren Teil sind noch ein paar freie Plätze. Der Bus fährt die Küstenstrasse entlang und hält das nächste mal am Busbahnhof von Torre del Mar. Nachdem sich diese Mitreisenden gesetzt haben, begrüßt uns die Reiseleitung alle zusammen noch mal über das Mikrophon und sagt uns, dass Sie uns, sobald es hell wird einige Informationen zu Land und Leute geben wird. Prima, dunkel und ich lehne mich zurück und döse noch etwas vor mich hin.

Mit hell werden höre ich im Halbschlaf wie die Reiseleitung mit ihrem Tagwerk beginnt. Da ich an dem Thema Spanien, Andalusien und die ganze Geschichte die sich darum rankt, sehr interessiert bin, höre ich aufmerksam zu. Die Art und Weise wie die Reiseleitung erzählt und was sie alles über das Volk ganz damals, damals jetzt und der voraussichtlichen Zukunft erzählt ist sehr interessant. Ich höre so gespannt zu, dass ich verwundert bin, als sie sagt, dass wir die Hälfte unserer Fahrstrecke nach Sevilla hinter uns haben und deshalb eine Kaffeepause einlegen. Nun aber raus aus dem Bus und das Restaurant gestürmt, damit ich baldmöglichst mein Frühstück nach holen kann. Es gibt Kaffee und fertige Brötchen oder riesige Bocadillos. Da ich Hunger habe wähle die die große Variante. Satt hat es mich zwar gemacht, aber lecker wie beim Bäcker geht anders. Egal, schon ruft unsere Reiseleitung schon nach ihren Lieben und weiter geht’s.

Zu unserer Reiseleitung ist zu sagen, sie ist klein und quirlig, heißt Astrid, ist Deutsche, wohnt schon über 20 Jahre in Andalusien und arbeitet fast so lange auch schon für Schlosser-Reisen. Während der Anfahrt nach Sevilla erfahren wir noch so einiges über das Gesamtgeschichtliche von der Provinz Sevilla, der Stadt Sevilla und wer früher und heute mit wem und warum so durcheinander, na ja das kennen wir aus dem Fernsehen. War damals auch nicht besser, doch aber gezielter. Wenn’s der Sache genutzt hat.

In weiter Ferne kann ich Sevilla schon sehen und Astrid gibt uns ganzheitliche Informationen, wie der Tag verlaufen wird. Wann wir wo Führung haben und wann wie lange wir Freigang haben. Wenn ich jetzt alles aufschreiben würde, was ich in Sevilla alles gesehen, erlebt und gefühlt habe, bräuchte ich ein paar Tage mehr Urlaub. Kurz zusammengefasst war im Programm der Alcazar, die fast 100 Meter hohe Giralda mit ihren 24 Glocken, die Kathedrale als größte gotische Kirche der Welt, das maurische Viertel Barrio de Sta. Cruz und viele bauhistorische Details und Anekdoten am Wegesrand. Auch ja, die Führung in Sevilla und den dortigen Monumenten hat nicht Astrid gemacht, sondern ein regionaler Reiseleiter. Das ist in Spanien so Gesetz. Damit will man sicherstellen, dass die Stadtführungen nur von für die Stadt ausgebildeten und geprüften regionalen Reiseleitern durchgeführt werden. Uns hat Manolo geführt, der sehr gut deutsch sprach, allerdings mit einem deutlichen spanischen Einschlag.

Am Nachmittag hatten wir Freizeit und Gelegenheit durch die Stadt zu bummeln und was essen zu gehen. Astrid hat uns wertvolle Tipps gegeben und auch angeboten, mit uns essen zu gehen. Einige Mitreisende und ich haben das Angebot mit dem gemeinsamen Essen gerne angenommen. So hatten wir auch noch die Möglichkeit über das Gesehene zu plaudern.

Die Rückfahrt war für den frühen Abend festgelegt. Zu meiner Verwunderung waren alle Mitreisenden pünktlich und wir fuhren fast auf die Minute genau los. Na dass nenne ich mal deutsche Gründlichkeit und das in Andalusien. Auf der Rückfahrt gab es auch noch zwischendurch ein paar Informationen und ansonsten leise andalusische Musik, was ich als sehr angenehm empfunden habe. So konnte ich meinen Gedanken nachgehen und diesen wunderschönen Tag Revue passieren lassen.

Um 19:20 stoppt der Bus vor Laguna Beach, ich werfe im rausgehen Astrid noch ein Trinkgeld in ihr Körbchen, weil sie den Tag wunderbar gestaltet hat und gehe ohne Umwege an den Strand. Dort werde ich mir nun in dem Strandrestaurant bei Paco einen schönen Salat und in paar Bierchen gönnen.