Spanienrundreise in Paradores mit 6 Reiseberichten

Spanienreisebericht  7. Oktober bis 25.10.2017 mit Kai und Claudia L. aus Köln

Paradoresrundreise Tag 1 und Tag 2 vom 07.10 – 8.10.2017

Bei unserer letzten Spanienreise 2016 haben wir Hinweise auf eine interessante Ausgrabungsstätte aus der Bronzezeit bekommen nördlich von Andalusien, die wir uns unbedingt ansehen wollten (in / bei dem Dorf Galera), da als bedeutsam eingestuft. So habe ich nach dem Festlegen unserer Reisedaten (im März 2017) die Rundreise um den etwas abseits gelegenen Ort nach den dort gegebenen Öffnungszeiten herum drapiert, denn die Besichtigungen sind dort nur geführt möglich und nur an ganz bestimmten Tagen und zu ganz bestimmten Zeiten. Weiteres dazu später.

Zudem galt es einen passenden Flughafen auszuwählen. Hier waren wir mit den Verbindungen Düsseldorf-Valencia gut bedient, und ich buchte einen Flug mit Eurowings. Die Rundreise sollte uns von Valencia aus überwiegend durch ein touristisch nicht so sehr bekanntes Spanien führen, quasi auf den Spuren von Don Quijote, und dies möglichst in einem komfortablen PKW, der von Sunny Cars / Hertz in Valencia zur Verfügung gestellt wurde: ein kompakter Mercedes B-Klasse mit Automatikgetriebe, der bisher nur etwa 7000 km auf dem Tacho hatte. Bei der Übernahme des Fahrzeugs war allerdings das Menü auf Russisch eingestellt, sodass wir einige Mühen hatten auf die deutsche Sprache zu wechseln. Ein richtiges Zündschloss mit Schlüssel hatte dieser PKW auch nicht mehr, sodass wir auf eine funktionierende Elektronik angewiesen waren.

Die Unterkunft – ganz überwiegend Paradores – wurde wie bei unseren letzten Spanienreisen von Schlosser-Reisen in Jever gebucht. Bei der Auswahl der Hotels ging es insbesondere um Lage, Komfort, gute Erreichbarkeit in Tagesetappen, gute Bewertungen. Mindestens 2 Übernachtungen sollten es jeweils sein.

Parador de Benicarlo Terrasse mit Meerblick
Parador de Benicarlo direkt am Meer

Nachdem wir also eine unproblematische Anreise aus Köln über den Flughafen Düsseldorf – an einem Samstagabend – hatten, haperte es in Valencia zunächst bei der Mietwagenübernahme. Wir mussten uns auf Elektronik, Menüeinstellungen (von Russisch nach Deutsch), auch auf das Automatikgetriebe bei dem kompakten Mercedes einstellen. Eine Übernachtung war nicht in Valencia geplant, sondern im gut eine Fahrstunde entfernten Benicarló, dies aus verschiedenen Gründen: der Ort ist weniger mondän, er liegt am Meer, es gibt einen Strandzugang und die Gegend ist sehr sehenswert. Eine Buchung im Wunschhotel in Peñiscola war schon im März nicht mehr möglich gewesen, was sich im Nachhinein nicht als Fehler herausstellte, da dort Hotels dicht an dicht stehen. In Benicarló hat es einen Parador älteren Baujahres mit großem Parkplatz, schönem Garten, mit großem Balkon, Swimmingpool und Strandzugang. An der Straße gegenüber befinden sich 2 Supermärkte (Lidl und Mercadona). Es hat zudem eine geringe Entfernung zu mehreren steinzeitlichen Kultstätten in der Gegend, zu mehreren Naturparks und ein wildes, aber romantisches Hinterland mit zahlreichen mittelalterlichen Ortskernen, dem sogenannten Maestrazgo.

San Mateu beispielsweise ist so winzig, dass das Fahrzeug außerhalb des Städtchens abgestellt werden muss, um die engen mittelalterlichen Gassen zu begehen.

Unser erster Streifzug führte uns am Sonntag, den 8.10.2017, nach einem reichhaltigen Frühstück im Parador de Benicarló also dorthin, zunächst nach Tírig, vielmehr ins dortige, etwas außerhalb Richtung Campingplatz gelegene Museum (http://www.ceice.gva.es/web/patrimonio-cultural-y-museos/museo-de-valltorta), um einige der berühmten Felszeichnungen zu besichtigen. Insofern war es ein Glücksfall, dass wir rechtzeitig da waren. So konnten wir eine kostenlose Besichtigung des Museums mit Nachbildung des zu besichtigenden Felsüberhangs und der Zeichnungen genießen. Im Museum waren die viel prägnanter dargestellt als das Original, welches schon ziemlich verblichen wirkte. Die Erläuterungen (nur in kastilischem Spanisch und Valencianisch) der bekanntesten Zeichnungen konnten wir in aller Ruhe vorschieben und auch einen mitgebrachten Snack vorab mümmeln, bevor es gegen 12 Uhr zusammen mit zahlreichen spanischen Familien zur Cova dels Cavalls ging, dem wohl bekanntesten Felsüberhang in der Gegend.

Tirig bei der Cova dels Cavalls mit Reiseführer Juan
  Tirig bei der Cova dels Cavalls Umgebung

Vom dortigen Museum aus gibt es täglich zwei regel-mäßig angebotene Besichtigungstouren zu verschiedenen „Höhlen“ (besser sogenannte Abris), um 10 h und um 12 h, die jeweils geführt sind. Weitere Felszeichnungen sind nur gegen telefonische Voranmeldung zu besichtigen und erfordern eine recht gute Kondition. Alle Besichtigungen werden grundsätzlich von einem Führer begleitet. Feste Wanderschuhe und Sprachkenntnisse sind definitiv von Vorteil, wenn auch allein schon der Spaziergang durch die karge, steinige Landschaft die längere, kurvenreiche Anfahrt wieder wettmacht. Von den originalen Felszeichnungen ist allerdings nicht mehr viel zu sehen: hier erscheint die Nachbildung im Museum sehr viel eindrucksvoller.

Tirig in der Cova dels Cavalls Juan erklärt die Ausgrabungen

Da sich in der Gruppe an dem Sonntag etwa 40 Personen befanden, mussten zur Besichtigung des Felsüberhangs längere Wartezeiten vor der steilen Steintreppe wegen Platzmangels in Kauf genommen werden.

Auf der Rückfahrt packte uns der Hunger, obwohl wir uns immer eine Zwischenmahlzeit gönnen in Form von belegten Brötchen, Obst und Knabbergebäck. Es ist wirklich nicht einfach an einem sonnigen Sonntagnachmittag gegen 15:00 Uhr in einem dünn besiedelten Gebiet ein Restaurant zu finden! Im wunderhübsch auf einem Hügel gelegenen Ort Morella gab es überhaupt keinen Parkplatz. Alles war voll. Wir kamen an einigen Hinweisschildern für Restaurants vorbei. Diese hatten jedoch geschlossen.

In La Jana fand ich eine gute Beschilderung zu einem spanischen Restaurant namens La Rafa. Das Restaurant war jedoch übervoll und wir bekamen keinen Tisch mehr. Jedenfalls bekamen wir einen Eindruck von der dortigen spanischen Küche, denn was auf den Tellern zu den Tischen transportiert wurde, sah sehr ansprechend aus.

Letztlich sind wir dann zur Küste gefahren, nach Peñiscola, wo wir an der Strandpromenade einen kostenpflichtigen Parkplatz fanden (2 Euro für 2 Stunden) und direkt in der Nähe ein wirklich empfehlenswertes Restaurant, El Caracol. Dort gab es ein preiswertes und sehr gutes spanisches Mittagsmenü (38 Euro für 2 Personen) mit einem großen bunten Salatteller und Meeresfrüchten. Empfehlenswert!

               Peñiscola Blick auf Altstadt

Danach taperten wir reichlich satt auf die touristisch gut besuchte Halbinsel Peñiscola, also in die Altstadt und auf die Burg, von wo aus wir einen herrlichen Ausblick genossen, und nach der Rückfahrt nach Benicarló ging es kurz vor Sonnenuntergang endlich kurz ins Meer! Der Zugang zum öffentlichen Strand erfolgt bei dem Parador über eine mit Nummernkombination gesicherte Gartentür zu einem Promenadenweg, der nach etwa 50 m zum Sandstrand führt.

Die nächsten Tage dieser interessamtem Paradoresrundriese folgen