Unsere Nordspanien-Rundreise ohne jegliche Probleme
Ich möchte mich zurückmelden: Wir haben eine sehr schöne Rundreise ohne jegliche Probleme hinter uns, mit vielen neuen Eindrücken, da wir beide bisher noch nie in Nordspanien waren. Highlights für uns waren das überwältigende Guggenheim-Museum in Bilbao, die tolle felsige Nordküste, die Kathedralen von Leon und Burgos, der überwältigende Blick vom Monte Igueldo auf San Sebastian (via Schrägaufzug erreichbar, das Mini-Kinder-Disneyland dort oben hat uns nicht gestört) und natürlich, was uns immer besonders am Herzen liegt, das vertiefte Eintauchen in die lokale Küche. Ich möchte keinen Roman schreiben, daher im Folgenden einige Eindrücke und Tipps in Stichworten.
3 Nächte in Santander: Flug nach Bilbao, trotz Ankunft am Nachmittag ist es kein Problem, den Mietwagen zu übernehmen und noch knapp 100 km nach Santander zu fahren. Mietwagen Sunnycars: empfehlenswert, Shuttle (Abholung und Transport zum Flughafen klappt gut). Das Hotel in Santander ist sehr gut, das Auto wird mit einem Aufzug im hoteleigenen Keller versenkt (man kann es aber jederzeit mit der Zimmerkarte wieder nach oben bringen und Ausflüge machen (z.B. Altamirahöhlen, verschiedene Strände Richtung Westen oder das „Museumsdorf“ Santilliana del Mar).
Zur Sicherheit den gewünschten Parkplatz im Hotel vorab per Email reservieren. Alle „Autoübernachtungen“ haben immer ca. EUR 20/Tag gekostet (auch im Parkhaus in Leon). Unbedingt das Bussystem nutzen zur Fahrt ins Zentrum. Es gibt keine Tageskarten, jede Fahrt wird einzeln abgerechnet. Entweder direkt beim Fahrer (EUR 1.30) oder per Mehrfahrtenkarte (erhältlich in Tabacchi-Läden) z.B. EUR 10 (für ca. 13 Fahrten). Achtung: Der letzte Bus abends von der City zum Hotel fährt schon kurz nach 23 Uhr! Gastrotipp: Restaurant Cadelo, moderne, aber lokale Küche, ein Teilen der Gänge ist quasi die Norm, für das Gebotene erstaunlich preisgünstig (2 Personen, 1 Flasche Wein, EUR 88), klein, daher Reservierung nötig.
1 Nacht im Parador Fuente De (ca. 1000 m hoch, am Fuß der Seilbahn Picos de Europa auf 1800m – bei uns hat es oben geschneit) – Das ist was für Bergfreunde. Hotel altertümlich gut, Essen recht gut. Die Fahrt hierher führt durch eine äußerst eindrucksvolle, gut befahrbare Schlucht. Wir sind am nächsten Tag in dieser Schlucht wieder zurückgefahren und in Panes links abgebogen, um die Bergkette von Norden her zu erkunden. Leider war es sehr wolkig, daher keine guten Einblicke.
2 Nächte in der Nähe von Avilés: Hotel ist chic, liegt aber weit vom Ort entfernt an einem aufgegebenen Golfplatz, reine Wohngegend. Avilés hat uns nicht gefallen (lieber in Oviedo oder ähnlich übernachten), auch das Centro Niemeyer (nette Architektur) liegt sehr verwaist da und man muss abends Angst haben, dass man wegen Schließung nicht mehr vom Parkplatz wegkommt (nicht in der Tiefgarage parken).
2 Nächte in Leon: Auf der Fahrt nach Leon kann man im Raum Oviedo zwei sehr alte präromanische „Kirchlein“ besichtigen, eine dritte dann (Santa Cristina de Lena), wenn man auf ca. halber Strecke (bei Pola) von der Autobahn abfährt und „über die Berge“ (N-630) nach Leon fährt (sehr eindrucksvoll, sehr zu empfehlen). Hotel in Leon liegt ganz toll und zentral, ist aber nicht markant angeschrieben und die Anfahrt vor das Hotel vom großen Platz aus ist eine Einbahnstraße. Also im Voraus genau anschauen. Das Hotel behauptet, „einige“ Parkplätze zu haben, sind aber nicht zu reservieren, meines Erachtens haben sie gar keine. Es gibt ein gutes, großes Parkhaus (Einfahrt auf der gegenüberliegenden Seite des großen Platzes). In Leon haben wir alle Wege zu Fuß erledigt. Für Beatles-Fans: Es gibt eine Bar „Taxman“ links hinter der Kathedrale. Leon ist eine sehr schöne Stadt.
2 Nächte in Burgos: Die Fahrt nach Burgos führt über eine – etwas monotone – Hochebene. Auch der Jakobsweg verläuft hier. An diesem gibt es zwei Orte mit Kirchen, zu denen man einen Abstecher machen kann: (1) Fromista und (2) Castrojeriz. Zu (1) ein Gastrotipp: Wir haben sehr gut zu Mittag gegessen in der Hosteria de Los Palmeros (Ochsenschwanz), ganz nahe bei der Iglesia de San Martin. Ist mittags auch gar nicht teuer. Das Hotel in Burgos liegt zentral und hat eine große Tiefgarage. Burgos ist eine sehr schöne Stadt. Wer halbwegs gut zu Fuß ist, dem sei der Anstieg von der Kathedrale auf das Castillo de Burgos wegen der schönen Aussicht empfohlen.
2 Nächte in San Sebastian: Auf der Fahrt dorthin gibt es verschiedene mögliche Zwischenziele. Wir waren zuerst im Valle Salado de Anana (lohnend, Salzgewinnung via Verdunstung), dann in der „Rioja-Stadt“ Haro. Alternativen sind die Hauptstadt des Baskenlandes Vitoria-Gasteiz oder verschiedene Bergnaturparks. Erlebnis beim Mittagessen in einem baskischen Dorf: Es wurde gefragt, ob wir die „kastilische“ Speisekarte (also auf Spanisch) bräuchten! Offenbar wurden wir für Einheimische (Basken) gehalten. Das Hotel ist sehr gut, hat eine Tiefgarage (wir haben vorab einen Parkplatz dort reserviert, zu empfehlen) und liegt ca. 25-30 min Fußweg von Strand/Altstadt entfernt. Mit dem Bus ist die Strecke gut zu überbrücken. Es gibt keine Tageskarte, man kann aber per Visa- oder Mastercard direkt beim Fahrer bezahlen! Ansonsten gibt es auch wieder aufladbare Mehrfahrtenkarten (Tabacchi). Im Altstadtviertel sind schon zu dieser Jahreszeit, Mitte Mai, recht viele Touristen (+ Einheimische) unterwegs. Nirgendwo wurden so viele Tapas angeboten wie hier. Aber man kann auch „in Ruhe“ in einem Restaurant essen (reservieren oft ratsam). Wie schon gesagt, der Besuch des Monte Igueldo ist wegen der Aussicht sehr zu empfehlen, eine Buslinie fährt direkt zur Talstation des Schrägaufzugs.
2 Nächte Bilbao: Auf der Fahrt dorthin fuhren wir teilweise der Küste entlang (bzw. im gebirgigen Hinterland derselben). Hauptziel war die berühmte Halbinsel (mit Kirche) San Juan de Gaztelugagatxe. Die Strasse, um nahe heranzufahren, war allerdings gesperrt. So begnügten wir uns mit dem Ausblick von oben. Zu Fuß hätte von dort oben ein Weg ca. 1-1.5h gedauert. Wir hatten nicht mehr genügend Zeit, da wir für Bilbao (Guggenheim) Eintrittskarten für den Nachmittag im Internet besorgt hatten (am folgenden Tag, Montag, ist immer geschlossen!). Das Hotel in Bilbao liegt sehr zentral, die Fahrt in die Hotelgarage führt ums Eck und durch die Fußgängerzone (aber kein Problem). Bilbao hat uns auch sehr gefallen, weitläufige, interessante Areale (auch über den Fluss hinweg (hinter dem Bahnhof, Altstadt).
Abschließend die Mietwagenrückgabe (die liegt etwas „im Kraut“): Der Autoverleiher empfiehlt eine Tankstelle zum Volltanken, von der es auf der Landstraße zuerst in den richtigen Ort geht (Derio) und dahinter zu einem Kreisel, von dem aus man das Ziel erreicht (mit Adresse und Navi).
Abschlussbemerkung: Für Autofahrer ist Nordspanien – und ich glaube ganz Spanien – ein Traum. Viele Spuren, jede Menge Autobahnen (Maut ist bei vielen, nicht allen inzwischen aufgehoben), bis in die Berge hinauf bestens ausgebaut. Auch in den Städten hat man viel Platz als Autofahrer: riesige Kreisel, Unmengen von Asphalt. Demnächst vielleicht der Rückzugsort für unverbesserliche Verbrennerfahrer.
Mal sehen, wann wir uns mal wieder zu einer Spanienreise aufraffen können. Wir werden uns dann bei Ihnen melden.
Vielen Dank für alles und
mit freundlichen Grüßen,
Bodo und Gerlinde L. aus Reinach BL in der Schweiz