Valencia bis Cuenca mit viel Kultur

Spanienurlaub 7. Oktober bis 25.10.2017 mit Kai und Claudia

Paradoresrundreise Tag 3 und bis Tag 5 vom 9.10. bis zum 11.10.2017

Valencia Seidenmuseum
Valencia Seidenmuseum

Für den nächsten Tag, Montag, den 9.10.2017, hatten wir uns „nichts Besonderes“ vorgenommen. Nach dem Frühstück besorgten wir uns zunächst reichlich Trinkwasser aus dem Supermarkt und fuhren schließlich auf der mautpflichtigen Autobahn nach Valencia – dies in dem Wissen, dass die meisten Museen geschlossen hatten.

Valencia Seidenmuseum
Valencia Seidenmuseum
Valencia Cafe im Seidenmuseum

Ich hatte mich vorab genau informiert über die Möglichkeit den Hauptmarkt zu besuchen (Mercat) und das neue Seidenmuseum (Museu i Collegi de l’Art major de la Seda) http://www.visitvalencia.com/de/tipp-fur-vlc/neue-seidenmuseum-valencia zu besichtigen, welches montags (!) von 10 h bis 15 h geöffnet hat. Valencia war an dem Tag voller Menschenmassen mit Fahnen und Musik, und fast alle Geschäfte hatten geschlossen. Ich brauchte einige Zeit um zu begreifen, dass es sich hierbei nicht um separatistische Demonstrationen handelte, sondern um einen lokalen Feiertag, den sogenannten Valencia-Tag. Deshalb hatte leider auch der Markt oder besser die Markthalle geschlossen. Nachdem wir um 11 h einen Parkplatz in der Tiefgarage San Augustin gefunden hatten, begaben wir uns zum Museum (sechs Euro Eintritt pro Person einschließlich Audioguide), wo wir 1,5 Stunden voller Interesse und mit wachsender Begeisterung über die informative, multimediale Ausstellung zubrachten. Es waren nur wenige Besucher anwesend. Im Innenhof des Museums gibt es ein Café und ein Restaurant. Leider war dort der Service schleppend, sodass wir uns trotz des Gedränges in der Innenstadt eine Tapasbar (die Tapasbar Crudo Bar am Markt) suchten, um eine Kleinigkeit nebst Kaffee zu uns zu nehmen. Das Gazpacho und der Kaffee waren vorzüglich. Es hätte noch einige interessante Anlaufstellen gegeben wie beispielsweise Kathedrale und Seidenbörse. Wir sind dort vorbeigegangen, haben uns jedoch entschieden auf weitere Besichtigungen zu verzichten und nach der Rückfahrt lieber noch etwas auszuruhen, vielleicht den Swimmingpool und das Meer aufzusuchen. Der nächste Tag würde ja aufgrund der etwas umständlichen Fahrtstrecke und der Besichtigungen anstrengend werden.

Altstadt von Teruel

Am Dienstag, den 10. Oktober, verließen wir zeitig den Parador in Benicarló, zunächst auf der Autobahn bis kurz vor Valencia, danach in die Berge abbiegend in Richtung Teruel.

Römischer Säulengang in Albarricin
Wegbegleiter von Claudia in Albarricin
Fachwerkhaus in der Altstadt von Albarricin

Für dort hatten wir eine kleine Besichtigungstour eingeplant und fanden einen Parkplatz am historischen Archiv neben einem Lidl-Supermarkt. Ich habe nämlich herausgefunden, dass dieser Ort vor Gebäuden, die im Mudejarstil verziert sind, nur so wimmelt. In der Altstadt fanden wir schnell das Provinzmuseum (Eintritt kostenlos), welches wir komplett besichtigten (1,5 Stunden). Besonders eindrucksvoll war ein rekonstruiertes Mosaik aus drei Räumen einer römischen Villa im vierten Obergeschoss des Museums. Der Eintritt zur Kathedrale mit dazugehörigem Museum hätte drei Euro gekostet, worauf wir gerne verzichteten, da wir noch einiges vorhatten auf der Fahrt nach Cuenca. Die teils sehr trockene und steppig wirkende Umgebung und schmale Flusstäler (Rio Guadalvia) mit Resten römischer Aquädukte und Galerien begleiteten uns auf der Fahrt nach dem wunderschön gelegenen Dorf mit Burg Albarricin, wo wir im ruhigen und schattigen Park eine längere Pause mit Picknick einlegten, bevor wir viele steinige Treppen hochstiegen und durch das Dorf schlenderten. Dort war Mittagsruhe eingekehrt, und bis auf die kleine Gaststätte am Platz war nichts los.

Serranía de Cuena, Laguna de Uña

 

 

In die reichlich bewaldeten Höhenzüge der Sierra begaben wir uns für die nächsten 2 Stunden der Fahrt. Wir fuhren dort an der Quelle des Tajo vorbei. Nur wenige Autos kamen uns entgegen auf der Fahrt durch die landschaftlich wunderschöne Serranía de Cuenca mit ihren Schluchten und ihren Kalksteinfelsen.

Standardzimmer im Parador de Cuenca
Speiseraum im Parador de Cuenca
Parador de Cuenca

Spätnachmittags kamen wir schließlich amParador de Cuenca an mit einer atemberaubenden Aussicht auf die hängenden Häuser. In dem ehemaligen, großzügig geplanten Kloster bekamen wir ein ruhiges Zimmer zum Innenhof zugewiesen, welches nur ein kleines Fenster hatte, jedoch ausreichend Raum bot, um uns auszubreiten. Am ehesten durch die dicken Mauern bedingt funktionierte das WLAN nur in der Lobby, also im ehemaligen Kreuzgang. Dort allerdings findet eine dauerhafte Musikberieselung statt mit relativ lauter Loungemusik, die nach meinem Geschmack weder zur Stimmung noch zu der Renaissancearchitektur passt, ganz zu schweigen von dem Ruhebedürfnis von Touristen. Vorzuziehen ist deshalb der Innenhof (Barservice) mit dem Gezwitscher der Spatzen, die in den dort vorhandenen Lebensbäumen nisten.
Nach der Ankunft begaben wir uns noch über die über 100 Jahre alte Brücke in die Altstadt von Cuenca, spazierten ein wenig dort – im Abendlicht – herum und kauften in einem kleinen Laden am Hauptplatz Ansichtskarten. Der Händler hatte leider nur Briefmarken für nationale Versendungen.
Für meinen Begleiter Kai war die Begehung der schmalen Brücke der Härtetest des Urlaubs, da er nicht schwindelfrei ist. In der Nähe des Stadttores erfuhren wir etwas Touristennepp: wir wurden auf der Straße in ein kleines Gespräch verwickelt, dem ein Verkaufsangebot folgte – im Sinne einer kleinen „Unterstützung“. Und direkt am Parador von Cuenca hält sich offenbar regelmäßig ein Spanier auf, der ungefragt Tipps gibt zu Sehenswürdigkeiten oder beim Einparken hilft – dies aber bitte gegen eine angemessene Gebühr.
Wie in allen Paradores gab es auch hier erst um 20:30 Uhr das Abendessen, hier im mit Holz geschnitzter Kassettendecke versehenen Comedor. Unter der ehemaligen Predigerkanzel ließ es sich vorzüglich speisen und trinken. Ich hatte allerdings nach dem Dessert eine heftige Darmverstimmung, die mich bis zum Mittag des nächsten Tages begleitete.

Für Mittwoch, den 11. Oktober, war Kartenschreiben und -versenden angesagt. Dafür braucht es Briefmarken. Mein Begleiter meldete das Bedürfnis an zur Abwechslung mal ein modernes Museum besichtigen zu wollen. Beim frühmorgendlichen Spaziergang – noch vor dem Frühstück – haben wir das weitere Vorgehen besprochen: das Auto bleibt stehen, wir gehen zu Fuß in die „Neustadt“ hinunter ins Tal, also zunächst zur Post und kaufen Briefmarken, danach besteigen wir den Hügel dahinter und besuchen das MUPA, das Paläontologische Museum, und kehren zu Fuß zum Parador zurück, wo wir das Mittagessen am Nachmittag einnehmen wollten (normalerweise 13:30 Uhr bis 16:00 Uhr). Wir hatten Halbpension gebucht und in diesem Parador gibt es glücklicherweise die Möglichkeit zu wählen zwischen Mittagessen oder Abendessen
Die Lage der Post hatte ich mir vorher bei Google Maps eingeprägt, und auch die Lage des Museums, so dass beides unschwer zu finden war. Der Tag war lediglich relativ warm, und auf dem Hügel, wo sich das Museum befindet, gab es wenig Schatten.

Museum Cuenca MUPA

In dem MUPA war der Eintritt kostenlos, und wir bekamen den Hinweis auf notwendige Renovierungsarbeiten, weshalb nur das Erdgeschoss zu besichtigen wäre. Es wurde dort auf bemerkenswerte originale Fossilien hingewiesen, die erst kürzlich entdeckt wurden. Architektonisch bemerkenswert, von der Lage her, von den Installationen her und von der ganzen Aufmachung her sehr empfehlenswert. Fast zum Verlaufen… Glücklicherweise gab es saubere Toiletten …
Danach traten wir unseren Rückweg über den Nachbarhügel an und landeten wohlbehalten zum Mittagessen in unserem Parador. Es folgte danach ein längerer Spaziergang über die Brücke in die Altstadt bis hoch zur Burg und zurück, mit kurzem Blick in die Kathedrale, bevor die Planung für den nächsten Reisetag erfolgte.

Nächster Paradoresrundreisebericht folgt