Autofahren in Andalusien
Ob Sie nun eine Mietwagenrundreise oder einen Ausflug machen, Autofahren in Andalusien ist anders. Die Spanier haben einen eher schnellen Fahrstil, welcher für so manch deutschen Urlauber etwas gewöhnungsbedürftig ist. In ländlichen Gegenden ist dies noch sehr gut zu händeln. Mit ein wenig Aufmerksamkeit kommt jeder von A nach B. Sie sollten sich von der ungeduldigen Art im Straßenverkehr nicht irritieren lassen. Mich wundert es sehr, dass die Spanier im Straßenverkehr so ungeduldig sind, da ihre Lebenseinstellung und Mentalität ja doch eher in Richtung zum „manana“ (lieber morgen als heute) geht. Andalusien ist eben einfach kontrastreich, auch im Verhalten.
Wir haben uns bisher immer sehr gut anpassen können. Als wir dann zum ersten Mal in der Großstadt mit unserem Mietwagen fuhren, waren wir dann doch etwas mehr gefordert. Dazu muss ich sagen, dass wir auch in Deutschland nicht sehr viel Fahrerfahrung in Großstädten haben.
Es ging sehr hektisch zu und nicht jede Verkehrsführung erschien uns logisch. Auf der Suche nach Straßennamen stießen wir das ein oder andere Mal an unsere Grenzen. Es ist einfach nicht jede Straße kenntlich ausgeschildert. Wir waren heilfroh, ein Navigationsgerät dabei zu haben, sonst hätten wir uns auf dem Weg zu unserem Stadthotel sicher zigmal verfahren.
Selbst mit Navigationsgerät ist es noch erforderlich, ganz genau aufzupassen, wo wann abgebogen werden muss, dass ein sehr frühes einordnen machbar ist. Der Straßenfluss reißt einen sonst doch zu schnell mit und -schwupps-, die Ausfahrt ist verpasst und die Suche nach einer Wendemöglichkeit beginnt. Was mir in Andalusien sehr gut gefällt sind die vielen Kreisverkehre, denn diese sind als Wendemöglichkeit perfekt. Jedoch einmal am Ziel wird man von einer sehr interessanten Stadt für alle Mühen belohnt und hier ist die Fortbewegung zu Fuß die Beste.
An der Küste ist das Fahren etwas entspannter. Wenn Sie eine gute Foto-Location sehen, achten Sie beim Verlassen der Straße auf den Absatz am Fahrbahnrand. An einigen Stellen ist zwischen Fahrbahn und Grünstreifen eine Rille, welche nicht für jeden Autotypen einfach zu überqueren ist.
Das andalusische Straßennetz ist großzügig ausgebaut. Die Provinzhauptstädte sind durch Autobahnen verbunden; bestehende Lücken werden Stück für Stück geschlossen. Nur wenige Autobahnen in Andalusien sind gebührenpflichtig, zu erkennen am Kürzel AP ( autovia oder autopista, Bsp. AP-7 ).
Meist wird bei der Auffahrt ein Ticket gezogen, welches bei der Ausfahrt bezahlt wird oder es wird ein fester Betrag erhoben. Die gebührenfreien sind nur durch ein A gekennzeichnet ( Bsp. A7 ). Alternativ dazu gibt es in Spanien die Möglichkeit über die Landstrasse/Nationalstraßen (mit N nummeriert) das gewünschte Ziel zu erreichen. Das Netz dieser Straßen ist ebenfalls sehr gut ausgebaut. Es werden keine Gebühren erhoben und Sie sehen mehr von der schönen Landschaft Spaniens.
Achten Sie auf Tempolimits. Innerorts: 50 km/h, auf Landstraßen: 90 km/h, auf Autobahnen: 120 km/h. Die Grenze für Blutalkohol liegt bei 0,5 Promille. Es herrscht Gurtpflicht. Vorsicht vor Radarkontrollen: sehr teuer!
Was noch sehr wissenswert für einen erfolgreichen Besuch der Küstenorte in Almunecar oder La Herradura ist, sind die Markierungen der Parkmöglichkeiten. Achten Sie auf die Linien am Straßenrand! Gelbe Linien bedeuten Parkverbot und blaue Linien bedeuten Parken mit Gebühr.
Die Kontrolleure sind sehr fleißig mit der Überprüfung, ob die Autofahrer sich daran halten.
Wer sich für einen Mietwagen entscheidet, wird nach einer kurzen Eingewöhnungsphase beim Fahren mit wunderschönen Eindrücken belohnt und kann sich unabhängig von anderen eine eigene Vorstellung von seinem Andalusien machen.
Ich wünsche Ihnen eine gute Fahrt.