Route der 1000 Kasbahs

Sehr geehrte Frau Hagemann,

gerne berichte ich Ihnen wie folgt und versuche alles möglichst spontan und ehrlich – aus meiner Sicht – zu schildern:

Flug mit Norvegian CGN nach Malaga: hat gut geklappt, nur gabs keine klare Info darüber, dass Snacks und Getränke im Flugzeug kostenpflichtig sind (wegen des Spartarifs?), ich hatte auch vorher noch auf der Homepage nach der Fluglinie gesehen, aber nichts dazu gefunden. Ein Hinweis dazu vorher wäre gut.

Abholung Malaga mit Limousine hat prima geklappt.

Hotel Malaga Palacio Marriot komfortabel. Gute Lage, schönes Zimmer. Aber: Habe frühes Frühstück für 4.45h extra an der Rezeption bestellt, da Abfahrt des Busses LUXOTOURS nach Marokko um 5 h am Hotel: und die Bestellung wurde glatt vergessen. Wir bekamen erst nach Erinnerung meinerseits gegen 5 h nur aufgewärmt / abgestanden schmeckenden Kaffee und etwas Gebäck. Ich war enttäuscht, dass es vergessen wurde, obwohl ich es an der Rezeption bestellt habe, nicht wegen des knappen Snacks, sondern weil auch der Kaffee schlecht schmeckte.

Abholung morgens um 5 h ist eine ungünstige Zeit. Wenn ich das vorher gewußt hätte, wäre ich lieber weiter in Richtung Tarifa (nicht in Algeciras startet die Fähre, sondern in Tarifa) in ein näher an der Fähre liegendes Hotel zur Übernachtung gefahren worden. Das ginge prinzipiell auch mit einem Linienbus, wenn man zur Estacion Autobus in Malaga gebracht würde und dann bis zum Übernachtungsort fährt, bspw. nach Tarifa.
Ein Hinweis zur sehr frühen Abholung in Malaga in der Ausschreibung der Reise wäre gut. Dort steht nur, daß man mindestens einen Tag früher anreisen sollte, es wird aber nicht erklärt, warum.

Der Bus von LUXOTOURS mit dem Reiseführer Pepe hielt an mindestens 8 Haltestellen unterwegs auf der morgendlichen Fahrt nach Tarifa (Schnellfähre nach Tanger) an, um Leute einzuladen. Die Fähre ging gegen 9 h, die Prozedur wurde gut erläutert, besonders die mit der gelben und weißen Ein- und Ausreisekarte. Vielsprachige Reisende zur Kasbah-Tour und Königsroute wurden hier zusammengewürfelt in einen großen Bus – auf der Rückfahrt gabs sonntags allerdings für die Kasbahtourreisenden nur einen Kleinbus, da die Königsstadttour bereits Samstag endet.

Erklärungsbedürftig ist m. E. noch für alle – ganz praktisch: wo lasse ich meinen Koffer auf der Fähre? Unten im Frachtraum oder nehme ich ihn die steilen Treppen mit hoch? Wo stelle ich mich auf der Fähre genau an, um einen Stempel in den Paß zu bekommen? Auh ein Hinweis auf den langen Fußweg und die vielen Treppen bei der Ankunft in Tanger vor der Sicherheitskontrolle wäre gut. Das ist für Leute mit Behinderungen kaum zu schaffen. Dann sollte man ggf. auf einen Kofferträger zugreifen können. Ich meine einfach eine ganz praktische Sicht der Dinge für Leute, die noch nie mit der Fähre dort gefahren sind, und die nicht besonders fit sind.
Abholung in Tanger hat gut geklappt. Reiseleiter Junes sprach recht gut Deutsch (besser sprach er allerdings Spanisch, hab fast alles verstanden). Es gab Leute für 3 und 4 Sterne-Hotels mit im Bus. Sprachen Deutsch und Spanisch.
Es gab einen Fahrer – Mustafa – und einen Koffergehilfen im Bus. D. h. sie waren zu dritt.

Geldwechsel direkt im Fährhafen.

Fahrt in Tanger, dann ein Stück an der Küste entlang, Fotostop an einem Kap, dann Weiterfahrt nach Fes. Unterwegs Mittagessen in einem größeren Ort, es war für uns gerichtet, man war dort auf ein Menü eingestellt, konnte aber auch die einzelnen Menübestandteile wählen. Teuer. Weiterfahrt, noch 1x Pause.
In Fes: 4 Sterne-Hotel Tghat abgewohnt, Frühstücksbuffet ziemlich einseitig kohlenhydrat- und süßlastig (ich kenne allerdings die 4-Sterne-Standards aus Ägypten und erinnerte mich wie unterschiedlich die viersternigen Hotels das handhabten). Großes Zimmer zur lauten Straße ohne große Ablagemöglichkeit. Also nicht so dolle.
Besichtigung am nächsten Tag mit deutschsprachiger einheimischer Führerin, mit vielen Besuchen in Geschäften mit Kaufmöglichkeiten, kaum Pause an dem Vormittag. Palasttüren gesehen, Besichtigung einer 1 Medrese, gut erklärt. Besuch im Judenviertel flüchtig ( 1 x die Straße entlang gegangen). Insgesamt wäre mehr Zeit und Muße für den Altstadtbesuch sinnvoll, nicht nur (teure) Geschäfte, die klar auf Touristengruppen eingestellt sind, sondern auch Erklärungen der Auslagen an den Ständen der Souks. Das Gefühl von Geschäft zu Geschäft zu „hetzen“ kam bei mir auf. Ich selbst hatte nicht die Absicht etwas zu kaufen. Eine Gruppe Brasilianer hat fast in jedem Geschäft etwas eingekauft, da gabs allerdings auch meist hochwertige Sachen.
Nachmittags Fahrt zu 2 Aussichtspunkten (stand nicht im Programm, optional ohne Mehrkosten), ehemalige Burgen, von denen man Fes ganz gut überblicken konnte. Besichtigung einer Keramikfabrik in Fes, wo wir gesehen haben wie die Mosaiken hergestellt werden.

– Gerenell: Hinweise auf preiswerte Märkte Einheimischer (bspw. frisches Obst wie Mandarinen, tolle Erdbeeren (!) und marokkanisches Brot: 1 kleiner Laib 1 Dirham!), auf preiswertes Essen fehlten, was man als Ergänzung zum Frühstück oder als Snack hätte verwenden können.
Die besuchten Lokale waren teils teuer und fast nur auf Touris eingestellt. Wenn der Bus zur Pause / Mittagspause hielt, dann an Rastplätzen auf der Autobahn oder an Touri-Snacks. Klar, bei 20 Leuten geht es wohl nicht viel anders. Teils recht viele Fotopausen (Zigarettenpausen?), teils sehr wenige. Ich habe mich zwischendurch mal gemeldet, weil ich zur Toilette mußte.
Die Qualität der 4 Sterne-Hotels ließ zu wünschen übrig. Hotels in Fes und Marrakesch nicht empfehlenswert, in Erfoud zwar schöne Anlage, aber zu weit von der Stadt weg gelegen. Ich würde unter dem Gesichtspunkt 5-Sterne-Hotels vorziehen und auch Anlagen, die näher an den Märkten gelegen sind. — Besichtigung von Städten unterwegs meist per Bus / Fotostop, kein Rundgang, keine sogenannte Besichtigung. Teilweise gab es Rundfahrten durch Orte, die nicht im Plan standen, da wurde extra darauf hingewiesen. —

Fahrt nach Erfoud über das Gebirge, kurzer Stopp an einem kleinen See, auch in Ifrane zur Kaffeepause, dann noch auf einem Platz wo gerodelt wurde, keine „Besichtigung“ von Azrou und Midelt, nur jeweils Fotostopp von der Strasse aus, bzw. Mittagessen in einem dortigen Hotel, keine weiteren Erläuterungen.
Speisenkarten in französisch, einige Spanierinnen waren der Sprache überhaupt nicht mächtig. Hier wäre Unterstützung vonnöten gewesen. Ich habe hier etwas helfen können.

Am nächsten Vormittag Fossilienschleiferei auf der Strasse gegenüber des Hotel Belere in Erfoud. Ich habe den optionalen Ausflug zu den Dünen nicht gemacht bzw. auch die 2. Option schon am Abend vorher in die Dünen zu fahren und bei der Kälte dort im Beduzelt zu schlafen nicht wahrgenommen. Das war erkennbar sehr stressig für die TeilnehmerInnen.
Hier würde ich mir einen Tag länger wünschen, um die Umgebung, Erfoud und die Dünen in aller Ruhe zu besichtigen und kleine Wanderungen zu unternehmen.

Weiterfahrt, Besichtigung von Brunnen, der Gegend der Himmelstreppe von Voth, Fahrt nach dem Dadestal, dort etwas hektisches Mittagessen (es wurde nur ein Menue angeboten, wenig Zeit) oder kurzer Spaziergang, vorher kleiner Bummel über den Markt in der Stadt zum Einkaufen von Kleinigkeiten zum Essen. Ein Mittagessen im Stadtzentrum, wo wir pausierten und ein anschließender kurzer Spaziergang ggf. mit Picknick im Dadestal wäre m. E. besser gewesen. So verzettelten wir uns etwas. Die Restaurants im Dadestal sind nicht doll bzw. schmuddelig und dunkel. Nochmals 2 Fotostopps. Danach Weiterfahrt. Todratal von oben gesehen, Kaffeepause, Weiterfahrt nach Ouarzazate im Dunkeln. Lange Busreise an dem Tag.
Hotel on Ouarzazate Club Hanane ganz schön gelegen, jedoch abgewohnt, wirkt etwas runtergekommen und nicht besonders sauber. Menu gut und reichlich, Frühstück ganz ordentlich.
Fahrt nach Ait Benhaddou, einmal durchgelaufen, nicht auf den Berg hoch, leider. Kaffeepause, danach Weiterfahrt. Passstrasse, mehrere Fotostopps, 2 Kaffeepausen. Marrakesch.
Hotel Ryad Mogador Opera große saubere Zimmer, Rezeption nicht besonders zuvorkommend, Essen wie in einer Jugendherberge, Auswahl ging, jedoch ungemütlich, unorganisiert (Besteck, Teller, Tassen), viele Gruppen, laut. Hotel etwas zu weit weg vom Stadtzentrum, zu Fuß recht weit. Mittagessen auf eigene Faust. Die Besichtigungen waren recht gut geführt in Marrakesch, vor allem die Berberapotheke. Der Bahiapalast. Der Souk. Die Menaragardens kann man sich auch sparen, sie sind nur erwähnenswert. Ich habe mir mittags noch die Yves St Laurent Gärten sowie das Museum (toll!!!) auf eigene Faust angesehen und bin zu Fuß (individuell) durch 2 Souks gelaufen, das war wirklich toll. Das sollte ins Programm! Warum nicht 2 Nächte in einem typischen Riad übernachten? Das würde sich doch anbieten.
In Casablanca nur Fotostopp mit kurzem Spazierganz um die Moschee, keine Besichtigung, da zu lange dauernd angeblich. Einige Erläuterungen zu den Wohnvierteln. In Rabat Mittagspause in der Innenstadt. Besuch des Mausoleums um 16.55h, der Kathedrale. Besichtigung der Andalusierstadt auf dem Hügel. Hotel etwas dunkel, gegenüber dem botan. Garten, abends Menü, Frühstückbuffet sehr gut. Zimmer ok.
Transport nach Tanger morgens mit einem anderen Reiseleiter, da Junes abends abrupt ausgewechselt wurde, kurze Snackpause an der Promenade (wo man ständig bebettelt wird), dann Ablieferung am Fährhafen, gleiche Prozedur umgekehrt.

Abholung in Tarifa mit Kleinbus, mit Pepe. Ankunft in Malaga gegen 21h, kein Taxi oder Bus wartend. Pepe wußte nichts von einer Abholung; eine andere Dame im Kleinbus sagte man hätte ihr von Schlosserreisen aus ein Taxi empfohlen.
Hier hätte ich mir einen Anruf mit einer Info gewünscht, denn ich hatte mit einer Abholung gerechnet wie auch vorher.
So haben wir das Angebot eines argentinischen Mitreisenden angenommen, der in Torrox wohnt. Er hat uns mitgenommen. Ich habe ihm das Taxi zu seinem Auto bezahlt. Die 8 Euro hat mir Schlosserreisen in Torrox zurückerstattet. Ich hatte dort gefragt, warum man mich nicht angerufen hätte wegen der nicht erfolgenden Abholung in Malaga. Ich hatte meine Handynummer doch bei Ihnen hinterlegt?

Hotel Iberostar in Torrox bombastisch, viel zu viel zu essen; das Buffet früh und abends hat uns umgehauen. Ein tolles Hotel, jetzt nach den Hotels in Marokko jetzt wirklich der helle Wahnsinn. Nur der Teppichboden und der Estrich in dem Zimmer und auf dem Gang sind dort sehr unregelmäßig mit Dellen, es herrscht gerade für Ältere deshalb Stolpergefahr und – Renovierungsbedarf.

Abholung nach Malaga prima, Info über Rückfahrt zum Flughafen bestens.

Hotel Maestranza in Malaga toll gelegen, Zimmer in 3. OG zur Stierkampfarena raus, gutes Frühstück. Prima Stadthotel. Strand Malagueta auch in der Nähe mit Fischlokalen. Zimmer in Ordnung, sauber. Guter Service.

So und der Rückflug war dann auch unproblematisch. Danke für die Organisation!

– Nur frage ich mich, warum diese Reise Kasbahtour heißt, denn eigentlich haben wir nur eine einzige besichtigt, und keine größere Info darüber bekommen was das genau ist, ich meine den Aufbau erklärt bekommen, die Bauweise, warum sie aufgegeben werden etc. Ich habe das selbst nachgelesen. Wenn ich die Königsstädtetour gewählt hätte wärees auch nicht viel anders gewesen, denn man kann die Moscheen und Paläste sowieso nicht von innen besichtigen (mit einer Ausnahme)…

Ihre Dr. Claudia L.